Unterbilk Was wird aus der Pferdetränke?

Unterbilk · Vor zwei Jahren hat der Hildener Jürgen Striewe die alte Tränke vom Bilker Bahnhof aufgespürt. Sie solle nach Fertigstellung der Wehrhahnlinie wieder aufgestellt werden, hieß es. Doch rostet die Schale weiter vor sich hin.

Die Fertigstellung der Wehrhahnlinie rückt näher und damit verbunden auch die Neugestaltung des Bereiches Tunnelmund vor den Arcaden in Bilk beziehungsweise Unterbilk. Einer, der sich schon länger darüber Gedanken macht, wie dieser Platz dann gestaltet werden könnte, ist Jürgen Striewe aus Hilden. Denn der ist ein gebürtiger Bilker, und er sähe gerne eine Einrichtung aus früheren Zeiten nach der Platzgestaltung wieder an ihrem alten Standort: die alte Bilker Pferdetränke.

Striewe, der heute noch regelmäßig nach Bilk fährt, weiß auch genau, wo diese gestanden hat: "In Höhe des heutigen Schwimmbads. Dort gab es eine Rampe, auf der die Pferdefuhrwerke früher hinauf zu den Gleisanlagen fuhren. Bis in die 50er-Jahre diente die Tränke mit der oberen Schüssel den Pferden, mit dem unteren Kranz den Hunden — und uns Kindern zur Erfrischung oder als ,Badewanne'. Wenn wir schmutzig vom Spielen im Floragarten heimkamen, sind wir kurz in die Pferdetränke an der Bachstraße gestiegen und haben uns abgewaschen. Dann gab es zu Hause nicht so viel Ärger. Krank geworden ist deswegen aber nie ein Kind", versichert Striewe.

Der Hildener hat bereits vor einige Zeit recherchiert und herausgefunden, dass es die Pferdetränke tatsächlich noch gibt: In Einzelteilen lagert sie auf dem Betriebshof der Awista in Lohausen an der Niederrheinstraße. Striewe war bereits dort. "Die Tränke steht dort inmitten von Steinquadern, die einmal das Tor zur Rampen-Auffahrt bildeten."

Bereits vor zwei Jahren hat Striewe in der Sache einen Brief an OB Elbers geschrieben. Und der habe, so Striewe, ihm in seiner Antwort versichert, dass die Pferdetränke 2014 nach Fertigstellung der Wehrhahnlinie wieder aufgestellt werden solle. Doch angesichts der jüngsten Haushaltsdebatten und damit verbundenen Sparvorschläge der Verwaltung beschleichen Striewe nun Zweifel, ob diese Zusage noch Gültigkeit hat: "Bei solchen kleinen Sachen fangen sie ja bekanntlich an zu sparen." Zumal die Pferdetränke auch noch nach zwei Jahren weiterhin ungeschützt auf dem Kaiserswerther Recyclinghof steht. "Das sieht schon traurig aus, die Ornamente fallen ab und der Rost breitet sich aus."

Neuer Brief an Elbers

Striewe hat nun erneut den OB angeschrieben und auf den "jämmerlichen" Zustand der Pferdetränke hingewiesen. Mit seiner Bitte um Restaurierung und Wiederaufstellung steht Striewe übrigens nicht allein: "Ich habe inzwischen immer wieder viele Anrufe bekommen, vielfach auch von Unbekannten. Die unterstützen alle meinen Einsatz und möchten ebenfalls, dass die Pferdetränke wieder aufgestellt wird.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort