Hellerhof Von Hellerhof wird's doppelt so teuer

Hellerhof · Während der Modernisierung des S-Bahn-Haltes müssen Bahnfahrer, die in die Stadt wollen, über Langenfeld fahren.

 Der Bahnsteig, an dem die Züge in Richtung Düsseldorf halten, ist ab Sonntag für mindestens vier Wochen gesperrt. Die Bahn bittet die Kunden, eine Station in die Gegenrichtung zu fahren. Doch damit wäre ein Ticket der Preisstufe B fällig.

Der Bahnsteig, an dem die Züge in Richtung Düsseldorf halten, ist ab Sonntag für mindestens vier Wochen gesperrt. Die Bahn bittet die Kunden, eine Station in die Gegenrichtung zu fahren. Doch damit wäre ein Ticket der Preisstufe B fällig.

Foto: Georg Salzburg

Wolfgang Kattner fällt kein anderes Wort als "kundenunfreundlich" ein. Wenn die Deutsche Bahn ab kommenden Sonntag, 6. Januar, den S-Bahnhof Hellerhof sperrt, um den Bahnhalt in vier Wochen zu sanieren, dann bekommen das die Kunden gleich doppelt zu spüren: neben dem Zeitverlust auch gleich noch in ihrem Portemonnaie. Warum das ? Wer am S-Bahnhalt Hellerhof die S 6 in Richtung Düsseldorf Hauptbahnhof nehmen will, muss nämlich zuerst einmal einen Zug in die Gegenrichtung nehmen und bis zur Station Langenfeld-Berghausen fahren.

Von dort geht es dann in die andere Richtung. Problem dabei: Bahn-Nutzer verlassen damit das Düsseldorfer Tarifgebiet und müssen statt einer Karte der Preisstufe A (2,50 Euro) die doppelt so teure Preisstufe B (5,10 Euro) lösen.

Anderes Beispiel: Wer ein Ticket 2000 für die Preisstufe A hat, zahlt nach der Preiserhöhung zum 1. Januar 2013 derzeit 86,90 Euro. Für die vier Wochen benötigt er nun eigentlich ein Abo-Ticket der Preisstufe B in Höhe von 102, 80 Euro.

Als Michael Kattner vorigen Donnerstag in der RP las, dass die Bahn am 6. Januar mit den Modernisierungsmaßnahmen beginnt, rief er umgehend beim Verkehrsverbund Rhein Ruhr an, um sich zu erkundigen, ob der Fahrpreis gleich bleibe, wenn er von Hellerhof dann über den Umweg Langenfeld nach Düsseldorf fahre. Die Auskunft, die er bekam, lautete, dann müsse ein Ticket der Preisstufe B gelöst werden. Eine Ausnahme wegen der Bauarbeiten werde nicht gemacht.

Diese Aussage betätigte gestern auch eine VRR-Sprecherin auf Anfrage unserer Zeitung. Sie verwies darauf, dass den Bahn-Kunden nach dem Umbau mehr Service und Komfort geboten werde. "Leider ist das so, dass der betroffene Bahnkunde ein teureres Ticket ziehen muss. Wenn ein Autofahrer wegen einer Baustellensperrung einen längeren Umweg in Kauf nehmen muss, zahlt diesem ja auch niemand seine höheren Benzinkosten."

Die jetzt angekündigten Maßnahmen sollen bis zum Donnerstag, 7. Februar, laufen. Allerdings hat die Bahn vergangene Woche bereits mitgeteilt, dass eine weitere Einschränkung des Bahnverkehrs zwischen dem 14. Februar und dem 15. März vorgesehen sei. Genaueres will sie erst zu einem späteren Zeitpunkt mitteilen.

Ob diese dann auch mit höheren Kosten für die Bahnkunden einher geht, ist damit derzeit offen. Für die nächsten vier Wochen kann Pendlern, die von Hellerhof nach Düsseldorf wollen, eigentlich nur geraten werden, direkt den 1,6 Kilometer entfernten S-Bahnhalt in Garath anzusteuern. Dann kommt man mit der Preisstufe A weiterhin aus.

(RP/ila)
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