Geschichte in Düsseldorf Erklär-Schilder für Volmerswerth

Düsseldorf · Das Wandbild, das auf einem alten Schuppen am Deich entstehen wird, ist nur ein Teil einer großen Geschichtskampagne. Der Bürger- und Heimatverein hat schon kleine Tafeln an Straßenschilder montiert, die die Herkunft des Namens erklären.

 Alle Straßennamen in Volmerswerth haben jetzt ein kleines Erklärschild bekommen.

Alle Straßennamen in Volmerswerth haben jetzt ein kleines Erklärschild bekommen.

Foto: Bürger- und Heimatverein Düsseldorf-Volmerswerth

Es gab eine Zeit, da war Volmerswerth eine Insel. Insula Volmari nannte man damals das Fleckchen Land, das ab dem heutigen Stromkilometer 732,5 rundherum vom Rhein umringt war. 1173 wird Volmerswerth erstmals in einer Urkunde erwähnt, als ein Kölner Erzbischof dem Nonnenkonvent in Schwarzrheindorf bei Bonn „den halben Teil der Insel Volmerswerth“ schenkt.

Kostenpflichtiger Inhalt Dass der Stadtteil mit der beliebten Promenade eine lange Geschichte hat, das wissen aber die wenigsten Düsseldorfer. „Gerade jetzt während Corona ist der Volmerswerther Deich Ziel vieler Besucher, die dort einen Spaziergang machen“, weiß Bernd Pohl, „die Promenade hat ja fast schon eine touristische Anziehungskraft.“ Pohl ist zweiter Vorsitzender des Bürger- und Heimatvereins Düsseldorf-Volmerswerth (BHV) und er freut sich über das große Interesse am Deich und nutzt nun die Gelegenheit, die Besucher über die Geschichte des Stadtteils zu informieren. Ganz kontaktlos, versteht sich.

Vor ein paar Tagen hat der BHV kleine Tafeln an Straßenschilder montiert, auf denen die Bedeutung der Namen erklärt werden. „Unser Ort besteht aus insgesamt acht Straßen“, erzählt Bernd Pohl, die Straßennamen hätten alle einen historischen Hintergrund, „den wir in Kurzfassung auf die Schilder haben drucken lassen“. Da ist zum Beispiel der Volmarweg, der seit 1934 so heißt und nach Volmar (Volkmer), dem ersten Gutsherr der Insel Volmerswerth, benannt ist.

Die Schilder sind aber nur der Auftakt für ein großes Geschichtsprojekt, das der BHV gerade plant. Irgendwann soll es ein Heimatzentrum geben, „wir haben auch einen Antrag beim Heimatministerium NRW gestellt für Fördermittel“, sagt Bernd Pohl. Mit den Straßen-Erklärungen versucht der Verein, beim Land zu punkten. Und mit Jacques Tilly auch, den haben Pohl und seine Mitstreiter ins Boot geholt für ein Wandbild, das am Deich entstehen soll. Am Fährhaus befindet sich im unteren Bereich des Deichs ein alter Schuppen. „Wir bereiten die Wände vor, damit Jacques Tilly sein Bild malen kann“, sagt Bernd Pohl. Sobald das Wetter besser werde, würde es losgehen. Vermutlich irgendwann im März. Einen Entwurf gibt es auch schon, zu sehen wird die Insula Volmari sein, so wie es sie mal gegeben hat, ein kleines Fleckchen Land umringt von Wasser.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort