Mörsenbroich Viele Orte zum Toben und Trödeln
Mörsenbroich · Ein zentraler Platz fehlt in Mörsenbroich. Dafür haben sich an anderen Stellen lebendige Treffpunkte entwickelt.
Seit Jahrzehnten kämpfen die Mörsenbroicher für einen zentralen öffentlichen Platz in ihrem Stadtteil, an dem die Bürger sich treffen und verweilen können und der dem Stadtteil auch ein Profil verleihen könnte. Was bisher an der Münsterstraße, wo sich schon einige Geschäfte befinden, nicht gelang zu etablieren, hat sich an anderen Stellen, wenn auch in einer ganz anderen Form, entwickelt. So ist der Kinderspielplatz am Heideweg der Treffpunkt für Familien und seit einigen Jahren können sich an jedem Samstag die Bürger zum Flohmarkt auf dem Schützenplatz zum Tratschen, Tauschen und Trödeln aufmachen.
Seit dem Frühjahr 2008 wird der Markt betrieben, und bei gutem Wetter kann man bis zu 100 Händler antreffen. Die Mehrheit von ihnen bietet Trödel und keine Neuware an. Dazwischen findet man auch einige Angebote eines klassischen Wochenmarktes wie eine Imbissbude, einen Blumen-, Obst- und Gemüsehändler. Mit den großen Märkten in Düsseldorf kann dieser Flohmarkt nicht mithalten, aber er wird von vielen Besuchern gerade wegen seiner Überschaubarkeit geschätzt. "Ich mache hier öfter einen kleinen Spaziergang her und freue mich, wenn ich wieder auf vertraute Händler treffe. Der Umgangston ist herzlich und wenn ich nichts finde, dann hatte ich doch wenigstens nette Gespräche", sagt Elisabeth Braune. Die Händler wiederum schätzen die unkomplizierte Organisation. Ohne Voranmeldung kann man morgens spontan anreisen und sein Auto auch noch mit an den Standplatz stellen.
Autos, allerdings nur Bobby-Cars und kleine Sandlaster, findet man bei gutem Wetter auch zuhauf auf dem Spielplatz an der Ecke Heideweg und St.-Franziskus-Straße. Vor zwei Jahren wurde die 1977 erbaute Anlage vollständig saniert, denn der Spielplatz war immer unattraktiver geworden. Spielgeräte waren kaputt gegangen und wurden abgebaut oder waren einfach nur langweilig. 250 000 Euro hat es sich die Stadt kosten lassen, um nun eine abwechslungsreiche Spiellandschaft zu schaffen. Dort finden die kleinen Besucher eine Seilkletteranlage, eine Rutsche, Schaukeln und einen Kleinkindbereich mit Sandspielgeräten. Bänke und große Steine dienen als Sitzmöglichkeit, und in der Mitte der Anlage ist auch noch eine Freifläche zum Toben oder Picknicken. Die Investition hat sich gelohnt, denn der Platz gilt als der Treffpunkt für Familien im Stadtteil. "Hier treffe ich eigentlich immer einen Freund. Dann spielen wir Fußball", sagt der sechsjährige Paul. Dass man sich nicht extra verabreden muss, schätzen auch die Eltern. "Irgendjemand kennen wir fast immer", sagt Meike Sander, die regelmäßig mit ihren beiden Kindern den Platz aufsucht. Mit der Ausstattung der Anlage ist sie sehr zufrieden. Aber eine größere Rutsche, mehr Schatten im Kleinkindbereich und Tische würde sie sich noch wünschen. Denn bei gutem Wetter halten sich manche Familien schon einmal mehrere Stunden auf dem Platz auf, der auch öfter für Kindergeburtstagsfeiern oder für Treffen anderer Kindergruppen genutzt wird.
"Deshalb wäre es klasse, wenn in der Nähe ein öffentliches WC aufgestellt werden könnte. Ein selbstreinigendes, wie es auch im Hofgarten in Spielplatznähe steht. Gerne würden wir für den Toilettengang zahlen", sagt Mutter Sabine Uecker.