Monheim VfL Benrath lässt gegen Monheim Federn

Monheim · Nach einem Abwehrpatzer ging der Aufsteiger in Führung. Die Gäste aus Benrath fanden kein Rezept gegen den FC.

 Wo geht's lang? Serkan Özkan (am Ball) und der FC Monheim fanden spät immerhin einmal den Weg durch die Benrather Abwehr. Auch Fred Adomako (li.) bekam den Monheimer in dieser Situation nicht mehr zu fassen.

Wo geht's lang? Serkan Özkan (am Ball) und der FC Monheim fanden spät immerhin einmal den Weg durch die Benrather Abwehr. Auch Fred Adomako (li.) bekam den Monheimer in dieser Situation nicht mehr zu fassen.

Foto: Ralph Matzerath.

Am liebsten wäre Sascha Hermanns wohl im Boden versunken. Ausgerechnet sein Abwehrpatzer entschied in der 85. Minute das bis dahin weitgehend ausgeglichene Nachbarschaftsduell zwischen dem aktuellen Landesliga-Aufsteiger 1. FC Monheim und dem vorjährigen Liga-Neuling VfL Benrath.

Hermanns brachte zentral vor dem eigenen Gehäuse das Leder bei einer Hereingabe von Florian Göbel auf Nelson Freitag nicht unter Kontrolle. Der erst drei Minuten zuvor eingewechselte Freitag hatte keine Mühe, aus knapp zwölf Metern einzuschießen. VfL-Keeper Marcel Aust war ohne Abwehrchance. Ganz unverdient war der FC-Sieg nicht.

Nach dem Seitenwechsel bedrängten die Gastgeber das Team von Trainer Olaf Faßbender unablässig und verzeichneten unterm Strich ein klares Chancenplus. Serkan Özkan allein hätte den VfL binnen fünf starker Minuten "abschießen" können. Sein 30-Meter-Freistoß jedoch landete in den Fängen von Aust (61.). Wenig später schloss er eine gelungene Kombination aus 16 Metern ab und zirkelte das Leder nur knapp über die Querlatte (63.). Nach einem Ballverlust von Mustafa Paktiani fehlten kurz darauf erneut nur wenige Zentimeter (65.).

Den besseren Start allerdings hatten die Schlossstädter erwischt. Einen Kopfball von Soner Dirim lenkte der FC-Schlussmann Martin Schoberth mit den Fingerspitzen noch über das Tor (28.). Anschließend blieb Dirims spektakulärem Seitfallzieher ein Erfolg versagt (39.). Fred Adomako und Patrick Trauntner hatten hier die Vorarbeit geleistet.

Kurz vor dem Seitenwechsel verhinderte Aust mit einer Blitzreaktion einen Benrather Rückstand, als Özkan aus 18 Metern abzog (40.). Beide Teams waren über weite Strecken darauf bedacht, dem Gegner möglichst wenig Raum zu lassen und den Spielaufbau frühzeitig zu stören. So entwickelten sich packende Zweikämpfe – insbesondere im Mittelfeld.

Adomako etwa scheute keinen Weg in der Spitze, um Gegenspieler zu attackieren. Marius Lippa war überall zu finden. In der keineswegs unfairen Partie sahen Dirim (57., nach einem ungestümen Körpereinsatz) und Paktiani (60., taktisches Foul) die Gelbe Karte. Je länger die Begegnung nach der Pause dauerte, desto mehr bestimmten die Monheimer das Spielgeschehen. Der VfL fand nur noch gelegentlich zu Offensiv-Aktionen. Beinahe wäre den Benrathern dennoch die Führung geglückt. Ein 25-Meter-Freistoß von Hermanns aus halbrechter Position mogelte sich im gegnerischen Strafraum durch Freund und Feind hindurch und klatschte zur Überraschung aller an den Innenpfosten (71.).

Für Monheim hätte in der Schlussphase auch Alessandro Petri treffen können. Sein Drehschuss aus kurzer Distanz strich minimal am rechten Pfosten vorbei (84.). Auf der Gegenseite konterte Adomako, wurde jedoch von Jerome Wilbarth beim Abschluss gestört (85.). Quasi mit dem Schlusspfiff setzte Christian Lindemann Adomako noch einmal in Szene. Sein Schuss aus 18 Metern traf aber nicht ins Tor. "Wir haben das Spiel von hinten heraus durch einen individuellen Fehler verloren", räumte Faßbender ein. Dem Pechvogel stärkte der Gäste-Coach demonstrativ den Rücken: "Für Siege und Niederlagen ist immer die gesamte Mannschaft verantwortlich."

(hel)
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