Benrath Verwirrung um die Busbahnhof-Toilette

Benrath · Die sanitären Anlagen am Benrather Busbahnhof sind verschmutzt und so manches Mal verschlossen.

 Reisende stehen an den sanitären Anlagen am Benrather Busbahnhof manchmal vor verschlossener Tür.

Reisende stehen an den sanitären Anlagen am Benrather Busbahnhof manchmal vor verschlossener Tür.

Foto: günter von ameln

Der Toilettenbesuch am Benrather Bahnhof/Busbahnhof kann momentan zu einem echten Glücksspiel werden. Wer eine Menge Orientierungssinn beweist – im Gebäude des Bahnhofs gibt es nämlich keinen Hinweis auf sanitäre Anlagen. Und tatsächlich, wer die Toilette am Busbahnhof entdeckt, der steht regelmäßig vor den verschlossenen Türen. Mal ist es das Damen-WC, mal das der Herren. Und auch die Behinderten-Toilette war schon zu.

Zugegeben: Öffentliche Toiletten haben einen schlechten Ruf. Sie sind häufig mit Graffiti beschmiert oder einfach viel zu dreckig. Das trifft zum Teil auch auf die Benrather Sanitäranlage zu. Wer aber dringend eine Toilette benötigt, der muss das in Kauf nehmen. Eine andere Möglichkeit gibt es am Bahnhof nämlich nicht. Es sei denn, der Fahrgast gibt ein paar Euro für einen Kaffee oder einen Hamburger bei McDonalds aus, um seine Notdurft verrichten zu können. Auch der Kiosk im Bahnhof hat nur eine Mitarbeiter-Toilette.

Die Verkäufer im Kiosk kennen das Problem mit den verschmutzten und abgeschlossenen Anlagen. Täglich fragen Bahnreisende, ob sie im Kiosk die Toilette benutzten dürfen. Aber die Mitarbeiter müssen verneinen.

"Von der Deutschen Bahn wird in Benrath keine Toilettenanlage gehalten", sagt Bahnsprecher Franz Heumüller. Das Unternehmen sei nicht verpflichtet, im Bahnhof sanitäre Einrichtungen zu installieren. "Wir sind aber behilflich, wenn sich ein Dritter findet, der eine solche Anlage wirtschaftlich betreiben kann und möchte", sagt Heumüller. Eine interne Erhebung der Deutschen Bahn habe zudem ergeben, dass der Toilettenbedarf der Reisenden bei weniger als einem Prozent liege. Ein Prozent: Das hört sich verschwindend gering an. Die Deutsche Bahn gibt an, dass im Schnitt 15 Züge in der Stunde in Benrath Halt machen und 9900 Reisende täglich den Benrather Bahnhof passieren. Dann werden aus einen Prozent fast 100 Fahrgäste, die täglich eine Toilette benötigen.

Vier Türen befinden sich am Busbahnhof: Die erste ist mit einem Frauenpiktogramm gekennzeichnet. Die zweite weist nur darauf hin, dass nicht geraucht werden darf. Es folgen ein Herren-WC und eine Behinderten-Toilette. Doreen Kerler vom Amt für Gebäudemanagement bringt etwas Licht ins Dunkel. "Es werden zwei verschiedene Anlagen betrieben", sagt sie. "Die eine ist städtisch, die andere wird von der Rheinbahn genutzt und betrieben." Die Behinderten-Toilette ist nach Angaben von Kerler mit dem Damen-WC gekoppelt. Aus diesem Grund sei die als Damen-Toilette gekennzeichnete Tür abgesperrt.

Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher weist darauf hin, dass die Toiletten für die Mitarbeiter normalerweise anonym und abgeschlossen seien. Zwei der vier Toiletten nutzten die Rheinbahn-Mitarbeiter, das ist sicher. "Wir haben schließlich weibliche und männliche Fahrer", sagt er. "Wir wollenuns um die irreführenden Piktogramme kümmern und für Klarheit sorgen", sagt Schumacher. Auch Amtsleiterin Doreen Kerler versichert, dass ihre Mitarbeiter den verwirrenden Toilettenhinweisen nachgehen sollen.

(esc)
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