Heerdt Verkehr am Handweiser in der Kritik

Heerdt · Beim Heerdter Heimatabend im Paul-Gerhardt-Haus diskutierten die Bürger über Verkehrsprobleme im Stadtteil.

 Der Verkehr auf der Kevelaerer Straße schleppt sich von der Autobahnabfahrt (Hochstraße im Hintergrund) bis zum Handweiser und weiter zum Neusser Industriegebiet.

Der Verkehr auf der Kevelaerer Straße schleppt sich von der Autobahnabfahrt (Hochstraße im Hintergrund) bis zum Handweiser und weiter zum Neusser Industriegebiet.

Foto: Thomas Busskamp

Er ist der zentrale Knotenpunkt im Stadtteil: der Handweiser. Täglich dient er Tausenden Pendlern als Weg zur Arbeit. Gleichzeitig verbindet die Kreuzung Düsseldorf mit dem Neusser Hafen und ist deshalb ein beliebter Zulieferungsweg für Lkw.

Die Folge: Staus und verstopfte Straßen. Unter dem Titel "Aktuelles vom Handweiser" beschäftigte sich jetzt der Bürgerverein Heerdt bei seinem siebten Heimatabend im Paul-Gerhardt-Haus mit dem Thema. Als Redner war dazu der Geschäftsführer der Neuss-Düsseldorfer Häfen, Rainer Schäfer zu Gast.

"Die internationale Zusammenarbeit wird immer stärker. Die Zahl der Containerschiffe, die am Neusser und Düsseldorfer Hafen anlegen, wird sich deshalb in den nächsten Jahren vervielfachen", sagte Schäfer. Und damit würde auch der Verkehr um den Hafen und somit der Stau in Heerdt mehr werden. "Wir müssen deshalb versuchen, den Transport der Güter auf verschiedene Verkehrsmittel zu verteilen. Und wir müssen die vorhandenen Möglichkeiten nutzen und zum Beispiel die Zugstrecke von Rotterdam nach Emmerich bis nach Düsseldorf ausbauen", so Schäfer.

Die Mitglieder des Bürgervereins sehen die Entwicklung des Hafens derweil kritisch: So sei der Stadtteil bereits jetzt schon großen Belastungen durch den Verkehr ausgesetzt, mit der Entwicklung des Hafens würde dies noch schlimmer werden, meinen sie.

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wünschen sich die Bürger eine zusätzliche Autobahnausfahrt auf der A 52: "Vor der Abfahrt nach Meerbusch könnte man eine zusätzliche Ausfahrt bauen, die Autos und Lkw über die Neusser Bataverstraße in den Hafen führt", erklärt Clemens Sökefeld, zweiter Vorsitzender des Bürgervereins Heerdt.

Neben der Entwicklung des Handweisers standen beim Treffen des Bürgervereins aber auch noch andere, für den Stadtteil wichtige Themen auf dem Programm: Ebenfalls zu Gast war die neue Leiterin des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes, Doris Törkel, und sprach über den Freizeitpark Heerdt.

Bei den Bürgern hält sich seit einigen Monaten das Gerücht, dass die Stadt ihr Personal dort abziehen will. "Wir haben Angst, dass die Anlage dann zerfällt. Außerdem gefällt uns, dass die Kinder dort auch eine pädagogische Betreuung bekommen. Es wäre schade, wenn diese wegfällt", sagte Sökefeld. Doris Törkel betonte jedoch, ihr sei nicht bekannt, dass das Personal an dieser Stelle abgebaut werden solle. "Ich finde auch, dass diese Anlage auf jeden Fall aufrechterhalten werden sollte, da sie sehr schön ist. Und wenn sie einmal saniert wird, sollten auch die Bürger dazu befragt werden."

Als letzter Gast sprach Jürgen Heddergott von der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft Düsseldorf (SWD) über die Wohnsiedlung Grünau. Die Siedlung war von den Heerdtern oft kritisiert worden, aufgrund der schwierigen sozialen Mischung der dort Lebenden. Heddergott versprach, dass die SWD ihre Mieter gründlich aussuchen würde.

(lai)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort