Vennhausen Vennhausen lebt!

Vennhausen · Das Markthallen-Konzept einer Privat-Initiative für das leerstehende, ehemalige Kaiser's-Ladenlokal an der Vennhauser Allee hat mehr als 500 Unterstützer. Aber auch Rewe bekundet Interesse. Der Vermieter der Immobilie hält sich bedeckt.

 Jürgen Grundmann und Evelyn Prüfer sind stolz, dass mehr als 500 Vennhauser mit einer Unterschrift ihre Unterstützung zugesagt haben.

Jürgen Grundmann und Evelyn Prüfer sind stolz, dass mehr als 500 Vennhauser mit einer Unterschrift ihre Unterstützung zugesagt haben.

Foto: Marc Ingel

"Mit so einem positiven Feedback hätten wir nicht gerechnet", sagt Jürgen Grundmann. Vor fünf Wochen waren er und Evelyn Prüfer mit ihrer Idee, in dem seit zwei Jahren leerstehenden, ehemaligen Kaiser's Ladenlokal an der Vennhauser Allee ein Markthallen-Konzept mit vielen unterschiedlichen Händlern (Fleisch, Fisch, Gemüse, Obst) umzusetzen, an die Öffentlichkeit gegangen. "510 Personen haben mit ihrer Unterschrift Interesse bekundet oder sogar aktive Unterstützung zugesagt", erzählt Grundmann. "Hinzu gesellen sich Vereine oder Institutionen wie die Markusgemeinde oder das Zentrum Plus, sogar aus Unterbach kam Resonanz", berichtet Prüfer. Eine ins Auge gefasste Informationsveranstaltung in ihrem Restaurant Ep's haben die beiden Sprecher der neu gegründeten Initiative "Vennhausen lebt!" aus Platzmangel abgesagt. "Wir haben stattdessen eine Internetseite mit einem stets aktuellen Blog ins Netz gestellt, um alle Informationen gebündelt darzustellen", erläutert Grundmann. Die Adresse: www.vennhausen-lebt.de

Der Kontakt mit dem Eigentümer der Immobilie, Peter Thunnissen, sei eher distanziert, "zumindest hat er aber schon mal seine Konditionen angepasst und ist von einem Mietvertrag mit extrem langer Laufzeit abgerückt", sagt Grundmann. Ohnehin gibt es mit Rewe einen ganz neuen Interessenten an dem Ladenlokal. "Wir hatten ein Gespräch mit dem Rewe-Expansionsmanager Matthias Schmitz. Er hat uns bestätigt, dass er seit Mai mit dem Vermieter in Verhandlungen steht", so Prüfer. Es gehe um ein konkretes Angebot mit einer Laufzeit von zehn Jahren zu marktüblichen Mietpreisen für einen Rewe-City-Markt. Nur: Das 680 Quadratmeter große Objekt müsste bezugsfertig übergeben werden. "Theoretisch ist der Vertrag unterschriftsreif, aber der Vermieter will vorab nichts investieren", sagt Prüfer. Die beiden Sprecher der Initiative würden von ihrer Markhallen-Idee jedenfalls abweichen, wenn Rewe denn käme. "Uns geht es darum, eine tote Immobilie zu revitalisieren, dafür zu sorgen, dass Vennhausen nicht total verödet. Beide Alternativen sind gut", betont Grundmann.

Rewe bestätigte gestern den Kontakt zu Thunnissen in einer Stellungnahme: "Rewe hat grundsätzlich Interesse an einem Standort zur qualifizierten Nahversorgung in Vennhausen. In diesem Zusammenhang gibt es Verhandlungen mit dem Eigentümer des Objekts Vennhauser Allee 210-212." Dass beide skeptisch bleiben, liegt auch an einem weiteren Haus im Besitz von Thunnissen mit einem Geschäft im Erdgeschoss und insgesamt zehn Wohnungen. Im Haus Vennhauser Allee 222 hat es vor sieben Jahren gebrannt, "seitdem verrottet das Gebäude, der Bürgersteig ist zur Hälfte gesperrt, es wurden Scheiben eingeschlagen, Obdachlose übernachten inzwischen dort", hat Prüfer beobachtet. "Eigentum verpflichtet doch auch", wundert sie sich - und überlegt, sogar rechtliche Schritte einzuleiten.

Peter Thunnissen hat auf eine entsprechende Anfrage zum Stand der Dinge bis gestern noch nicht geantwortet.

(arc)
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