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Vennhausen Mit 80 Jahren noch an der Pfeife

Vennhausen · Peter Freialdenhoven ist Düsseldorfs dienstältester Schiedsrichter. Und er gehörte zu den Männern, die 1951 den ersten Platz des FC Tannenhof schufen. Seine Premiere feierte er als Linienrichter im Spiel Schalke gegen Leverkusen 1962.

 Peter Freialdenhoven feierte am vergangenen Donnerstag seinen 80. Geburtstag.

Peter Freialdenhoven feierte am vergangenen Donnerstag seinen 80. Geburtstag.

Foto: Andreas Bretz

Fußball war schon immer ein Teil seines Lebens. Peter Freialdenhoven gehörte 1951 auch zu jenen jungen Männern, die mit dem später legendären Schiedsrichter Uli Siebenmorgen aus einer "Kraterlandschaft an der Düssel" mit Hacken, Schaufeln und Schubkarren den ersten Platz des FC Tannenhof erschufen und später für den Klub auch spielten. Dass er mit seinen Kameraden dem Moosbewuchs des Ascheplatzes immer wieder zu Leibe rücken musste, weiß er noch wie heute. Und: "Wir haben so manchen Ball aus der Düssel gefischt. Es gab sogar ein Boot, mit dem wir den Lederbällen hinterherschipperten. Denn die waren teuer, und man konnte sich nicht einfach einen neuen leisten, wenn der alte weg war", erinnert sich Peter Freialdenhoven mit großer Begeisterung an jene Zeit, in der er mit "Fußball infiziert" wurde.

Dabei war ihm zwar Wille, Fleiß und Zielstrebigkeit in die Wiege gelegt worden, doch ein Talent wie Uwe Seeler hatte er nicht. Dennoch reichte es für den jungen Mann zu einigen Einsätzen in der Ersten. Fünf Jahre später jedoch schlug der Vater von drei Töchtern und einem Sohn wie Kumpel Siebenmorgen nach erfolgreicher Schiedsrichterprüfung eine Laufbahn als bis heute angesehener Unparteiischer ein. Freialdenhoven ist ohne Zweifel der dienstälteste und auch einer der lustigsten Fußball-Schiedsrichter im Fußball-Kreis Düsseldorf, ja sogar einer der ältesten im Fußballverband Niederrhein. Denn schon seit 1956 gehört der Pfeifenmann, der "seit ich denken kann" Mitglied beim Düsseldorfer Kreisligisten FC Tannenhof ist, zur Gilde derer, die "Fußball mit Regelwerk" garantieren. Doch wohnhaft ist der Mann, der am vergangenen Donnerstag seinen 80. Geburtstag feierte, in Monheim. Dort feierte er mit Lebensgefährtin Christel in kleinem Kreise. Weil der immer noch als Schiedsrichter von Altherren-Spielen aktive Freialdenhoven ruhiger geworden ist, aber auch wegen der ein oder anderen "kleinen Enttäuschung", die er hat erfahren müssen. Dabei ist der Monheimer, der am 19. August 1962 seinen ersten Einsatz als Linienrichter - heute werden diese Schiedsrichter-Assistenten genannt - unter Fritz Schörnich beim Spiel der Oberliga West des FC Schalke 04 gegen Bayer Leverkusen absolvierte, eigentlich jemand, der zuhören kann. Der Geselligkeit liebt, der gerne auch mal einen Spruch loslässt. Der Harmonie schätzt. Aber Freialdenhoven verkörpert ebenso eine Eigenschaft, die ihn quasi zum Schiedsrichter prädestiniert: Er ist einer, der Ungerechtigkeit nicht leiden kann. Und einer, der junge Leute für sein Hobby erst begeistern und dann schnell auch durch persönliche Betreuung zu beachtlicher Leistungsfähigkeit bringen kann. Was nicht immer allen Machern im Kreis-Schiedsrichter-Ausschuss passte. Was ihn jedoch erfreute: DFB-Vize-Präsident Peter Frymuth, ein persönlicher Freund, hat ihm zum 80. ein Paket zukommen lassen.

Sein sportlicher Werdegang als Referee führte ihn bis in die damals höchste deutsche Amateurliga, die Verbandsliga (damals die dritte Liga). Später gehörte er dann als Schiedsrichter-Beobachter zu jenen Fachleuten, die die Leistungen ihrer angehenden Kollegen beurteilten und mit verantwortlich für ein eventuelles Weiterkommen der neuen Unparteiischen-Generationen waren. Die letzte seiner zahlreichen Ehrungen erfuhr er, der 26 Jahre Beisitzer im Schiedsrichterausschuss war, Ehrenschiedsrichter der Schiedsrichtervereinigung ist, und den Ehrenausweis des FVN erhielt, am 12. Juni, als er für 60 Jahre Zugehörigkeit zur Schiedsrichter-Gilde geehrt wurde.

(RP)
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