Quartiersarbeit in Urdenbach Zentrum Mittendrin geht nach draußen

Urdenbach · Die Quartiersarbeit soll in Zukunft verstärkt außerhalb der Räume an der Südallee stattfinden. So will das Team der Diakonie die Bürger etwa mit einem umgebauten Fahrrad zum Kaffee einladen.

 Heinz-Werner Franzmann und Petra Buchta-Meuser wollen mit dem neuen Coffee-Bike die Menschen im Stadtteil erreichen. Das Fahrzeug hat Tee, Kaffee und kleine Snacks an Bord.

Heinz-Werner Franzmann und Petra Buchta-Meuser wollen mit dem neuen Coffee-Bike die Menschen im Stadtteil erreichen. Das Fahrzeug hat Tee, Kaffee und kleine Snacks an Bord.

Foto: RP/Dominik Schneider

Bis Ende 2023 wird es nach aktuellem Stand das Zentrum Mittendrin auf dem Gelände der ehemaligen Heilig-Geist-Kirche an der Urdenbacher Südallee noch geben. Der von der Diakonie im Auftrag der Stadt betriebene Stützpunkt soll eine Versorgungslücke für ältere Menschen schließen, die sich aus den weiten Entfernungen zu den Zentren plus in Benrath und Garath ergibt. Wenn das Gelände neu bebaut wird, werden mobile Angebote diese Funktion übernehmen, bis dahin haben sich die Mitarbeiter vor Ort, Petra Buchta-Meuser und Heinz-Werner Franzmann, noch viel vorgenommen.

„Der Auftrag, den wir von der Stadt haben, besagt, dass wir die Arbeit im Quartier leisten“, sagt Franzmann. Man habe aber festgestellt, dass eine offene Tür dazu nicht ausreicht, man müsse auch aktiv auf die Menschen zugehen. Das sogenannte Corelli-Viertel, welchesdas Kerngebiet der Quartiersarbeit bildet, ist vom Urdenbacher Dorfkern etwas getrennt, die Menschen leben häufig eher für sich. „Und genau zu diesen Menschen wollen wir gehen“, sagt Petra Buchta-Meuser. Auf dem aktuellen Programmheft des Zentrums steht daher auch „Mittendrin und draußen“. Buchta-Meuser erklärt: „Es geht uns darum, die Angebote in unseren Räumen, im Quartier und im digitalen Bereich, per Website und eigener App, zu vernetzen.“

Ein wichtiges Element dazu wird sich bald auf den Weg in den Stadtteil machen. Das Team der Diakonie hat ein sogenanntes Coffee-Bike aus den Niederlanden gekauft und in Eigenarbeit für die Nutzung im Straßenverkehr umgebaut. Das Fahrzeug hat Tee, Kaffee und kleine Snacks an Bord. Damit werden Buchta-Meuser und Franzmann zu belebten Stellen im Viertel fahren und etwa am Corelli-Platz oder vor der Post-Pack-Station auf diese Weise mit den Menschen ins Gespräch kommen.

„Unser Ziel ist es, gemeinsam mit den hier lebenden Menschen für eine bessere Nachbarschaft und mehr Lebensqualität zu sorgen. Dazu wollen wir herausfinden, was sich die Menschen im Corelli-Viertel wünschen. Wir haben zwar die sozialen Daten der Stadt, aber die echten Bedürfnisse findet man im Gespräch heraus – und darauf können wir dann unsere Angebote anpassen“, sagt Franzmann. Auch hier sollen wieder die verschiedenen Arbeitsebenen verknüpft werden, es soll sowohl um die Aufwertung des öffentlichen Raumes als auch um die Schaffung von Aktivitäten im Zentrum Mittendrin gehen.

Als neuste Aktivität ist Anfang der Woche eine Foodsharing-Station in Betrieb gegangen, an der Menschen Lebensmittel abgeben und abholen können, um diese vor dem Wegwerfen zu retten. Auch eine Zusammenarbeit mit dem Mitmachzirkus aus Wersten läuft an und Quartiersspaziergänge mit Vorträgen zu den Namensgebern der Straßen sind in Vorbereitung. Das volle Programm gibt es in einem Heft, das im Zentrum Mittendrin, Südallee 98, ausliegt und auch auf dem Coffee-Bike mit dabei ist.

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