Verein in Düsseldorf TSV Urdenbach formuliert weltoffenes Leitbild

URDENBACH · Der TSV Urdenbach im Düsseldorfer Süden hat sich mit dem Projekt „Sport für alle“ einen respektvollen Umgang ohne Ausgrenzung auf die Fahnen geschrieben.

 Rainer Fuchs, Hannah Kirchberg und Tobias Erkelenz (v.l.) wollen den TSV Urdenbach voranbringen.

Rainer Fuchs, Hannah Kirchberg und Tobias Erkelenz (v.l.) wollen den TSV Urdenbach voranbringen.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Unter dem Motto „Nachdenken über den TSV Urdenbach“ haben sich Mitglieder und Nichtmitglieder des 1894 gegründeten Sportvereins im „Dorf mit Herz“ in den vergangenen Monaten zusammengesetzt und über ein zukunftsorientiertes Vereinsleben diskutiert. Fragen wie „Für welche Werte steht unser Sportverein?“ oder „Wie können wir neue Mitglieder gewinnen?“ standen in themenspezifischen Arbeitsgruppen im Mittelpunkt.

Als Ergebnis intensiver Auseinandersetzungen ist ein weltoffenes Leitbild formuliert worden, welches den Gedanken „Sport für alle“ als einen respektvollen Umgang ohne Ausgrenzung, Vorurteile oder Fremdenhass betont. Zugleich bekennt sich der TSV Urdenbach unter dem Stichwort „Nachhaltigkeit und sozial aktiv“ zu Umweltbewusstsein und gegenseitiger Verantwortung beim sportlichen Miteinander.   

Mit der dritten Säule „In Urdenbach“ prägt ein enger Bezug zum Ortsteil das Vereinsverständnis. Als einziger Sportverein in Urdenbach will der TSV mit seinem Breitensportangebot eine Anlaufstelle für alle Sportinteressierten sein und als „Verein mit Herz“ auch das Traditionsbewusstsein pflegen und den persönlichen und dörflichen Charakter des Ortsteils repräsentieren.

„Der TSV Urdenbach ist mehr als Fußball“, interpretiert Tobias Erkelenz programmatisch das Selbstverständnis des Vereins. Dem einstigen TSV-Kicker und Jugendtrainer ist es ein persönliches Anliegen, seinen „Lieblingsverein“ als Initiator und Motor des Leitbildprojekts gemeinsam mit Fußballcoach Michael Boll „zukunftssicher“ aufzustellen. „Die Diskussionen haben die Vereinsmitglieder einander nähergebracht“, hebt er hervor.

Gerd Stelzer vom TSV-Vorstandteam hat sich genau aus diesem Grund in einer der Arbeitsgruppen engagiert. „Unser Projekt Fit 2014 ist vollbracht“, stellt der 53-Jährige zufrieden fest. Jetzt aber müsse es weitergehen, fordert der Rechtsanwalt und richtet seinen Blick besonders auf die neuen Bewohner in Urdenbach. „Die müssen wir mit passenden Sportangeboten abholen“, betont er.

Hannah Kirchberg, Defensivakteurin im aktuellen Urdenbacher Aufstiegsteam, war es wichtig, sich für eine praktische Umsetzung von Nachhaltigkeit einzusetzen. „Da ist Einiges möglich“, betont die Psychologiestudentin. Vor allem bei Festen und Turnieren sieht die 22-Jährige die Gelegenheit, ressourcen-bewusst zu handeln. So sollen bei den Vereinsevents umweltschonende Materialien verwendet werden und beim Verpflegungsangebot regionale Produkte und vegetarische Leckereien dominieren. „Es müssen nicht immer Pommes und Currywurst sein“, sagt sie.

Als Vereins-Externer hat sich Rainer Fuchs eingebracht. „Aus Neugier und Spaß“, wie er sagt. Und bereut hat der Marketingexperte und ehemalige Geschäftsführer bundesweit bekannter Unternehmen den Zeitaufwand keineswegs. „Die jungen Leute waren mit unglaublichem Engagement bei der Sache“, zeigt sich der 66-Jährige  beeindruckt. Von seinen Ideen zum Werben neuer Mitglieder und Sponsoren kann der TSV nur profitieren. 

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