Urdenbach Urdenbachs Trainer zieht die Reißleine

Urdenbach · Defensiv-Fan Frank Kober verordnet seinen Kickern zur Stabilisierung der Abwehr ein striktes Querpass-Verbot.

 Urdenbachs Trainer Frank Kober ist nach Startschwierigkeiten mit der Leistung seines Teams zufrieden.

Urdenbachs Trainer Frank Kober ist nach Startschwierigkeiten mit der Leistung seines Teams zufrieden.

Foto: G. von Ameln

Einen Saisonstart nach Maß konnte der A-Kreisligist TSV Urdenbach mit seinem neuen Trainer Frank Kober nicht hinlegen. Drei Niederlagen, ein Unentschieden und lediglich ein Sieg standen nach den ersten fünf Begegnungen zu Buche. Geradezu haarsträubend las sich das Torverhältnis: Nur sechs Treffer hatten die Schützlinge des Lippold-Nachfolgers erzielt, gleich achtzehnmal hingegen versenkten die Gegner das Leder im Urdenbacher Gehäuse. Da zog Defensiv-Fan Kober die Reißleine und verordnete seinen Kickern zwecks Abwehr-Stabilisierung in einer Taktik-Lektion ein striktes Querpass-Verbot.

Die Maßnahme griff: In den folgenden fünf Partien musste TSV-Keeper Oliver Schillbock nur noch zweimal hinter sich greifen. Mannschaft und Neu-Trainer hatten sich offensichtlich zusammengerauft. Mit der stabilen Defensive kam der Erfolg. Bis zum Ende der Hinrunde fuhren die Urdenbacher acht Dreier ein. Die stolze Tor-Bilanz von 23:29 weist den TSV als das Team mit der fünftbesten Abwehr auf.

"Zufrieden" zeigt sich Urdenbachs ehrgeiziger Coach folglich mit dem Tabellenbild zur Winterpause. "Lediglich ein Sieg fehlt zu einem einstelligen Tabellenrang", mäkelt Kober dennoch ein bisschen. Ein Riesenkompliment haben seine Jungs auf jeden Fall verdient. "Wir können stolz sein auf das, was wir geschafft haben", lautet das Resümee. Die Trainingsbeteiligung ist hoch. Der Einbau von A-Juniorenspielern hat keinerlei Probleme bereitet. Dieser Teamgeist ist ebenfalls ein Schlüssel zum Erfolg. Zu erwarten war die gute Zwischenplatzierung zu Saisonbeginn keineswegs. "Das Training ist in der Vorbereitungsphase nicht optimal gelaufen", räumt Kober ein. Zunächst stand dem neuen Coach nur eine Rumpf-Mannschaft zur Verfügung. "Für uns hat die Saison nach dem vierten Spieltag angefangen", stellt Kober fest.

Bereut hat der ehemalige Oberliga-Akteur die Übernahme des Traineramts bislang nicht, obwohl er mit dem Ende der Ära Lippold fraglos ein schweres Erbe übernommen hat. "Die Chemie stimmt", betont Kober und bezieht dabei Spieler und Umfeld ausdrücklich mit ein.

Personelle Sorgen plagen den TSV-Coach allein auf der Torhüterposition, weil nach dem Weggang von Pierre Riewe mit Schillbock lediglich ein Keeper zur Verfügung steht und bei einem Ausfall einer der Feldspieler zwischen die Pfosten rücken müsste. Im Abwehrblock um die Innenverteidiger Andrej Kuyanow und Marvin Borchers stehen Maurice Borchers, Alex Kuhlmann und Pascal Noske für die Außenpositionen zur Verfügung. Auf Lukas Püschel ist als Sechser Verlass. Auch Patrick Hecimovic gehört im Mittelfeld zu den festen Größen wie außen Nils Hahn und Robin Bormann. Kevin Heldt (vier Treffer) und Philip Krautstein (drei Tore) verfügen über Offensivqualität.

Zwei Nachwuchstalente haben sich in den A-Kader gespielt: der abschlusssichere Matthias Gerlitz (vier Tore) und Marc Daehne als zweikampfstarker Sechser. Mit dem lauffreudigen Felix Göhl ist ein dritter A-Jugendakteur zum Einsatz gekommen. Kober: "Er muss sich noch ein bisschen an das Zweikampfniveau bei den Senioren gewöhnen."

(RP)
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