Urdenbach Stadt sucht Käufer für Haus in Urdenbach

Urdenbach · Die Doppelhaushälfte im Siedlungsgebiet um den Urdenbacher Acker liegt zentral. Allerdings ist das Haus sanierungsbedürftig. 480.000 Euro lautet das Mindestgebot.

 Diese Doppelhaushälfte in Urdenbach ist im Besitz der Stadt und soll nach mehrjährigem Leerstand veräußert werden.

Diese Doppelhaushälfte in Urdenbach ist im Besitz der Stadt und soll nach mehrjährigem Leerstand veräußert werden.

Foto: anne Orthen

Wer im beliebten Süd-Stadtteil Urdenbach ein Haus kaufen will, der braucht einerseits viel Geld und zweitens noch mehr Geduld. Das Angebot auf einschlägigen Internetportalen übersteigt selten die Anzahl von einer Handvoll Exposés.

Doch gibt es aktuell eine Offerte, die zumindest auf den ersten Blick das Herz von Schnäppchenjägern höher schlagen lassen dürfte. Die Stadt Düsseldorf verkauft im Höchstgebotsverfahren, bei der wie bei einer Versteigerung der Meistbietende den Zuschlag erhält, eine Doppelhaushälfte in Urdenbach an der Finschstraße, und zwar das Haus Nummer 14. Die kleine Sackgasse geht von der Lüderitzstraße ab. Die Nachbarschaft im Siedlungsgebiet rund um den Urdenbacher Acker zählt sicherlich zu einer gefragten Wohnlage, wenngleich die direkte Nahversorgung im fußläufigen Bereich manche Wünsche offenlässt.

Das Exposé, das die Stadt im Internet veröffentlicht hat, weist eine respektable, jedoch für die Siedlungshäuser typische Grundstücksgröße von 730 Quadratmetern auf. Die Doppelhaushälfte, Baujahr 1953/54, verfügt demgegenüber über eine eher bescheidene Wohnfläche von 110 Quadratmetern, zu der noch weitere 65 Quadratmeter an Nutzfläche im Kellergeschoss kommen. Wer allerdings meint, mit einigen Renovierungsarbeiten auszukommen, sollte die Immobilie, die sich bereits äußerlich eher als kompletter Sanierungsfall darstellt, einmal näher betrachten.

"Das Haus, das seit rund drei Jahren nicht mehr bewohnt ist, gehörte meines Wissens einmal einer Familie, die dann nach Norddeutschland gezogen, jedoch mittlerweile verstorben ist", sagt Nachbar Andreas Weber, der sich zwar mittlerweile daran gewöhnt hat, dass das Haus nebenan leer steht. Für das gesamte Erscheinungsbild der Straße würde er es jedoch begrüßen, wenn das Haus alsbald wieder ansehnlich aussehen und bewohnt sein würde.

"Allerdings wäre es wünschenswert, wenn sich die zukünftigen Eigentümer bei einem Ausbau an die Häuser der Nachbarschaft anpassen würden", so Weber, dessen Haus eindrucksvoll demonstriert, wie ein Siedlungshaus aussehen kann, wenn man es geschmackvoll ausbaut. Ein Ausbau ist für die angebotene Nr. 14 ohnehin nur innerhalb festgelegter Grenzen, die der Bebauungsplan vorgibt, möglich. So ist zum Garten ein vier Meter tiefer Anbau unter der Voraussetzung eines Flachdachs gestattet.

Doch bevor der künftige Eigentümer einen Ausbau plant, sollte er überlegen, ob er in das erworbene Haus, dessen teils beschädigte Fassade unansehnlich ist, und das aktuell über keine Heizung verfügt, überhaupt zu vernünftigen Kosten zu sanieren ist, oder ob nicht doch ein Abriss eher infrage kommt. Spätestens dann beginnt der Interessent zu rechnen, ebenso wie die Stadt. Sie erwartet ein Mindestgebot von 480.000 Euro für das Grundstück samt Haus. "Laut aktueller Bodenrichtwertliste ist allein das Grundstück 481.000 Euro wert", sagt Immobilienhändlerin Angelina Rayak. So ein altes Objekt sei sehr begehrt - wegen des großen Grundstücks. Das Haus selbst habe eine relativ kleine Wohnfläche für heutige Verhältnisse. Auch sei der Zuschnitt oft nicht mehr zeitgemäß.

Wer ein solches Haus kauft, müsse sich gut überlegen, ob sich eine Sanierung lohnt, sagt Rayak, ob beispielsweise ein Anbau oder ein zusätzliches Geschoss möglich seien. "Oftmals hat es keinen Sinn, ein Haus zu erhalten", sagt sie. In diesem Falle müsse alles wohl überlegt sein. Deshalb empfiehlt sie, einen Fachmann zu Rat zu ziehen.

(RP)
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