Urdenbach Stachelige Blütenpracht auf dem Balkon

Urdenbach · Die Kakteen von Gertrud Törner sind ein Erbstück ihrer Oma. Über 200 Blüten haben die sechs Exemplare des Echinopsis-Kaktus.

 Gertrud Törner hegt und pflegt ihre Kakteen, vor allem, wenn sie wie jetzt voll in der Blüte stehen.

Gertrud Törner hegt und pflegt ihre Kakteen, vor allem, wenn sie wie jetzt voll in der Blüte stehen.

Foto: Simona Meier

Ihre Kakteen sind der ganze Stolz von Gertrud Törner (80), und sie begleiten sie schon so gut wie ihr ganzes Leben. "Die Pflanzen habe ich noch von meiner Oma", sagt sie. In einem Garten im Münsterland begann die Liebe zu den dornigen, kugeligen Kakteen. "Da war ich so ungefähr sieben Jahre alt", erinnert sie sich.

Heute zieren die Pflanzen und ihre Abkömmlinge ihren Balkon in Urdenbach. Dort fühlen sich die Kakteen, die ursprünglich aus Südamerika stammen und bei uns auch als Bauernkakteen bekannt sind, offensichtlich sehr wohl. Über 200 Blüten zählte Gertrud Törner in den vergangenen Tage. "Der Duft ist betörend und erinnert an den Süden", schwärmt sie. Doch es dauert nur wenige Tage, dann ist die Blüte schon wieder vorbei.

Hin und wieder taucht dann zwar noch vereinzelt eine Blüte auf, doch in der aktuellen Fülle ist das Schauspiel nur kurz. Die Kakteen-Freundin ist sicher, dass es vor allem an der sonnigen Südlage ihres Balkons liegt, dass die Pflanzen sich so prächtig entwickeln. Erstmals habe sie in diesem Jahr auch gedüngt. Sonst waren es in den vergangenen Jahren auch schon um die 80 Blüten, doch diesmal erinnern die Kakteen in ihrer Blütenpracht eher an einen üppigen Blumenstrauß.

Ihr Begeisterung für die dornigen Schönheiten teilt längst nicht jeder: "Vielen sind sie einfach zu stachelig und auch zu schwer", sagt sie. Doch gerne verschenkt Gertrud Törner Ableger der pflegleichten Kakteen. "Ich habe eigentlich keinen grünen Daumen", sagt die Blumenfreundin bescheiden. Doch um die Kakteen kümmert sich sich sehr hingebungsvoll. Dafür nimmt sie auch das hohe Gewicht der Töpfe in Kauf, die sie bei Regen sicher im Balkoninneren platziert.

Überwintern können die Pflanzen drinnen. Einmal die Woche bekommen sie Wasser, mehr ist dann nicht notwendig.

Allerdings bremst Getrud Törner das ungehemmte Wachstum, indem sie ihren blühfreudigen Kakteen im Winter mit einem Brotmesser zu Leibe rückt. Dann schneidet sie das obere Drittel ab und setzt die obere Hälfte nach sechs Wochen auf frische Kakteenerde. "Im nächsten Jahr blühen sie dann erneut", sagt sie. Ab Mitte Mai zeigen sich die ersten Blütentriebe. Noch nicht voll erblüht sehen auch die Knospen schon faszinierend aus.

In den Wintermonaten ist der Echinopsis-Kaktus in seiner Ruhephase. Er stellt dann sein Wachstum ein und speichert die notwendige Energie für die Blütenbildung. Wer sich im folgenden Jahr an möglichst vielen Blüten erfreuen möchte, stellt den Kaktus an einen kühlen Ort mit Temperaturen um die zehn Grad Celsius. So praktiziert es auch Gertrud Törner seit vielen Jahren. "Kurz vor dem ersten Frost Mitte November bis Anfang Dezember kommen meine Kakteen dann rein", sagt sie.

(sime)
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