Urdenbach So sehen Sieger aus

Urdenbach · Im Abstiegskrimi schickt der TSV Urdenbach den ehemaligen Landesligisten Wersten 04 mit einem 3:2- Sieg in die Kreisliga B.

Als der meist gut, aber auch zweimal überaus unglücklich pfeifende Schiedsrichter Toni Schmidt den Abstiegskrimi zwischen Gastgeber TSV Urdenbach und dem SV Wersten 04 nach fast 93 Minuten abpfiff, war die Entscheidung gefallen: Die Fans des TSV Urdenbach, die Mannschaft und Trainer Frank Lippold jubelten über den Ligaerhalt. Die Akteure des fast 60 Minuten besseren Ex-Landesligisten SV Wersten - der letztmals Ende der 60er Jahre in der Kreisliga B spielte - sanken enttäuscht auf den Rasen. Sie nahmen aber Abstieg und die von einigen zuschauenden Schiedsrichtern zweimal erkannten Benachteiligungen sportlich fair hin.

Während TSV-Coach Lippold unmittelbar nach der Nervenschlacht verkündete, dass er trotz eines noch ein Jahr laufenden Vertrages als Urdenbacher Trainer aufhört und sich "beim TSV anderen Aufgaben zuwendet", ließ Glubisz seinen Gefühlen freien Lauf. "35 Minuten haben wir nichts gemacht. Keiner hat den Zehner des TSV gestört. Und dann hat der Schiedsrichter auch noch zwei Entscheidungen gefällt, die uns so benachteiligten, dass Urdenbach danach zu Toren kam", brodelte es aus dem einstigen Landesliga-Akteur nur so heraus. Einmal übersah Schmidt erst ein Foul im Mittelfeld und dann überstimmte er seinen Assistenten Niklas Sorek, der Abseits anzeigte. Und einmal übersah er, dass ein am Boden liegender TSV-Kicker den Ball mit seinen Beinen durch Einklemmen unspielbar machte, anschließend aufsprang und dem verdutzt dreinblickenden Gegenspieler enteilte. Dennoch wollte Glubisz den Abstieg nicht an Schiri Schmidt festmachen. "Wir sind zwar heute abgestiegen; doch uns haben Spiele wie gegen den TV Grafenberg und andere unnötige Punktverluste den Ligaverbleib gekostet und nicht der Strafstoß, den wir heute nicht bekommen haben." Für die Zukunft wollte er sich nicht festlegen: "Ob ich mir die Kreisliga B als Trainer antue, weiß ich nicht."

Klar ist: Die Elf, die der SVW vor den Augen von Ex-Obmann Werner Dohmen und Ex-Torjäger Udo Rothes an der Woermannstraße auf den Rasen schickte, wird so nicht mehr für die Grün-Weißen auflaufen. Nicht nur, weil Torjäger Dennis Hanuschkiewicz den Klub vom Dechenweg wohl verlassen wird.

Beim TSV hingegen wurde gefeiert. Coach Frank Lippold traf den Nagel auf den Kopf, als er erklärte: "Wir haben das 0:1 gut weggesteckt, nach zehn Minuten das Spiel gemacht, zielstrebig nach vorn gespielt und uns die 3:1-Pausenführung verdient. Nachher hat meine Elf sich zu weit zurückdrängen lassen. Wenn wir in der Schlussphase, als Wersten nur noch stürmte, unsere Konter besser ausspielen, wäre uns das Zittern bis zum Schlusspfiff erspart geblieben. Das ist für mich ein perfekter Abschied als Trainer."

Angefangen hatte die faire Partie mit einem Paukenschlag der Gäste. Vor 410 Zuschauern - darunter das Aufsteiger-Team des Garather SV - notierte der Unparteiische nach knapp zwei Minuten: Tor Dennis Hanuschkiewicz. Der hatte nach einem Pass aus der eigenen Hälfte per Heber aus 25 Metern die Gäste in Führung gebracht, da TSV-Torwart Oliver Schilbock von seiner Abwehr allein gelassen wurde. Elf Minuten später traf, nachdem der fehlerlose SR-Assistent Niklas Sorek zuvor ein TSV-Tor wegen Abseits hatte aberkennen lassen, Kai Sluiters zum 1:1. Kevin Heldt (26.) und Philipp Krautstein (31.) sorgten vor dem Halbzeitpfiff für die 3:1-Führung der Gastgeber, Hanuschkiewicz (62.) nach der Pause für das 2:3 von Wersten.

(RP)
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