Urdenbach Müllejecke wecken den Hoppeditz

Urdenbach · "Ne Hoppeditz-Erwachfeier ohne Hoppeditz, dat jeht doch nit!", sagte sich Müllejecke-Vorsitzender Horst Gatzen und zauberte auf die Schnelle noch einen aus dem Hut. Doch die Hoppeditz-Rede "zur Feier des Abends" blieb Gisela Berner vorbehalten. Sie nahm dabei manches Ereignis aus dem "Dorf mit Herz" und aus der Politik humorvoll und in Reimform unter die Lupe und erhielt dafür im proppevollen und bunt geschmückten Jägerhof-Saal viel Beifall.

Zur Sessions-Eröffnung hatten die Müllejecke erstmals ins Urdenbacher "Restaurant Jägerhof" eingeladen. Guter Tradition folgend marschierte hier erst einmal die komplette Mannschaft der Müllemusikanten auf. Die Sänger wurden unterstützt vom Urdenbacher "Altrhein-Trio" und von Horst Gatzen mit der "dicken Zing". Wegen der Kürze der diesjährigen Session bleibt den Narren und Jecken nicht viel Zeit zum Schunkeln und Feiern. Drum machte Sitzungspräsident Jörg Haack och kinne lange Verzäll und rief das närrische Programm zügig auf.

Aus Leverkusen angereist boten 23 "Tanzteufelchen" unter der Leitung von Ute Söntgerath mit Tanzformationen einen schwungvollen Auftritt. Anschließend hatte der blendend aufgelegte Dietmar Karnott als "Mann us em Läwe" einen viel bejubelten Gesangsauftritt. Ihm folgte die geballte Grazie der Werstener Tanzgruppe "Perlen vom Rosenkranz" mit einer flotten Show. Und das zwischen den einzelnen Auftritten auch tüchtig geschunkelt, gesungen und getanzt werden konnte, dafür sorgte DJ Willi.

Erneut große Klasse: Manfred Klostermann, der mit dem Leedcher von der "Paranuss" erstmals einen kurzen, aber vielbejubelten Gesangsauftritt bot. Was aber keiner im Saal wusste: "Dä Manni" hielt im Karneval 1967 seine erste Büttenrede als "Tollpatsch" bei der "Katholischen Jugend Düsseldorfs". Erfreulich, dass er in den zurückliegenden 50 Jahren nichts von seinem rheinischen Mutterwitz verloren hat.

Wer nun dachte, das sei nicht mehr zu toppen, irrte, denn der Präsident rief Heinz Hülshoff als "singenden Wirt" an das Mikrofon, der ebenso wie "Hugo Krompers" mit seiner Büttenrede als umtriebiger "Nachbar" super ankam. Resümee des Abends: In Urdenbach gibt es ihn noch, den urwüchsigen, ungezwungenen und familiären Karneval - alles in allem ein wohlgelungener Start in die fünfte Jahreszeit.

(lers)
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