Kunst in Düsseldorf Junge Turmbauer und Landschaftsmaler zeigen ihre Werke

Düsseldorf · Weil Corona Einfluss auf das Arbeiten hatte, versuchte die Sonja Brockers platzsparende Themen vorzugeben. Diesmal ging es in die Höhe. Die Türme, die entstanden sind, haben eine Grundfläche von 25 mal 25 Zentimeter.

 Colin hat für die Ausstellung einen Turm aus Stöcken und Ästen gebaut. Beim Arbeiten brauchte er nicht viel Platz.

Colin hat für die Ausstellung einen Turm aus Stöcken und Ästen gebaut. Beim Arbeiten brauchte er nicht viel Platz.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Ein Jahr lang haben die Schülerinnen und Schüler der KinderKunstSchule mit Künstlerin und Pädagogin Sonja Brockers auf diese Ausstellung hingearbeitet. Und das unter erschwerten Bedingungen. Wegen Corona durften zwischenzeitlich nur zwei Kinder und Jugendliche gleichzeitig im Raum sitzen. An diesem Wochenende sind in der alten Schule an der Angerstraße die Pforten für die KinderKunstAusstellung geöffnet worden.

Schwerpunkte dieses Jahres liegen auf Landschaftsbildern auf Leinwand, auf Kunsttürmen und Motiven, die sich thematisch an einem Gedicht-Fragment oder einem Lieblingswort orientieren. 60 Kinder zwischen sieben und 17 Jahren trotz Corona in einem Raum zu unterrichten, da brauchte es in jeder Hinsicht Kreativität. „Wir hatten sehr unterschiedliche Gruppenstärken. Ganz hart war die Zeit mit zwei Kindern, zuletzt waren vier erlaubt, da konnten wir gut Abstand halten“, sagt Sonja Brockers. Die „Kunsttürme“ seien zumindest zum Teil Covid geschuldet. „Die Kinder sollten nicht viel Platz einnehmen und der Turm hat gerade eine Grundfläche von 25 mal 25 Zentimeter. Wir konnten nach oben hin arbeiten und mussten nicht in die Breite“, sagt die Künstlerin.

Philipp präsentiert stolz sein Werk – ein Labor-Turm „Das bin ich als verrückter Professor“, meint der Neunjährige und zeigt mit blitzenden Augen auf sein Foto. Sein Kunstwerk ist voller kleiner Details, für die Philipp ganz viel Fantasie eingesetzt hat: Schrauben, Federn, allerlei Miniatur-Krimskrams liegen im wohldurchdachten Chaos herum; die Krönung ist ein Roboter-Ei. „Das hab’ ich alles mit der Pinzette gemacht“, erklärt der junge Künstler seine Technik. Etwas weiter thront der Kontrast: ein kurzes Stück Stamm mit Zweigen und einer kleinen Sperrholzhütte.

„Wir haben auch viel an der Staffelei gearbeitet. Ich habe mir immer überlegt, was schaffen wir am Platz, damit wir uns nicht so viel bewegen“, sagt Sonja Brockers und geht auf den zweiten Schwerpunkt der KinderKunstSchule ein – die Landschaftsbilder. „Ich mag es schon“, sagt Eva, die neben ihrem Schneebild steht. „Es ist von einem Foto abgemalt mit Acrylfarbe und Pinsel“, sagt die 15-Jährige. Ihre Klassenkameradin Charlotte hat „Schweinchen-Bilder“ gemalt. Beim Blick darauf muss die 16-Jährige lachen, weil es so aussieht, als würden die Schweinchen gleich aus dem Bild springen.

Wer der Ausstellung die Treppe nach oben folgt, dem fallen kleine Zettel ins Auge. Auf einem steht „Fleckenlöser“ geschrieben. Das Bild zeigt kleine Figuren, die den schwarzen Flecken einer gescheckten Kuh mit Putzmitteln zu Leibe rücken. Bei der dritten Aufgabe galt es zu schönen Worten oder Textfragmenten ein Objekt zu schaffen. Der Titel „Blütenzauber“ inspirierte die Schüler zu filigranen Motiven aus Gräsern, Blättern und feinen Blüten. Jetzt heißt es auf ein Neues und bis zur nächsten Ausstellung.

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