Urdenbach/Benrath Jakob Freibeuters Krippe steht in der Dankeskirche

Urdenbach/Benrath · Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. "Das Kreative habe ich von meinem Vater geerbt - der auf künstlerischem Gebiet sehr talentiert war und darüber hinaus auch handwerklich so ziemlich alles konnte und dem ich als Kind stets über die Schulter schaute", erzählt der Urdenbacher Jakob Freibeuter.

 Jakob Freibeuter malt und schnitzt aus Leidenschaft. 1996 schnitzte er die Krippe für die Benrather Dankeskirche. Dort ist sie immer noch bis 7. Januar zu bewundern.

Jakob Freibeuter malt und schnitzt aus Leidenschaft. 1996 schnitzte er die Krippe für die Benrather Dankeskirche. Dort ist sie immer noch bis 7. Januar zu bewundern.

Foto: Anne Orthen

Freibeuter (82) war vor dem Eintritt ins Rentenalter Berufspilot und Fluglehrer und ist seinen Mitbürgern im "Dorf mit Herz" als Texter und Komponist vieler Urdenbacher Heimatlieder und als Mitglied des Altrhein-Trios bekannt. Darüber hinaus aber besitzt er weitere Fertigkeiten. Seit einiger Zeit versucht er sich nämlich als Maler und verweist dabei auf einige Ölbilder "mit Motiven aus der guten alten Zeit."

Oft sitzt er auf dem Balkon seiner Wohnung vor seiner kleinen Staffelei und malt. "Weil da das Licht gut ist", sagt er. Auf die Leinwand bringt er dann ausschließlich "gegenständliche Motive, ohne Vorlagen, einfach aus der Fantasie heraus." So entstand unter anderem ein Bild, das drei Personen in einem Pferdestall zeigt, die nach getaner Arbeit erschöpft am Tisch sitzen, derweil ein weiterer auf der Bank schläft. Lediglich die Pferde im Stall scheinen noch ausgeruht. "Da habe ich nämlich einen Fehler gemacht; die Pferde hätten den Kopf ebenfalls müde gesenkt halten müssen." Öffentlich zugänglich ist ein Bild, das eine Schankszene zeigt, die Freibeuter auf der Garagenwand der Urdenbacher Gaststätte "Zur Mühle" malte und so von jedem Gast durch das Rückfenster der Gaststätte zu sehen ist.

"Zur Malerei kam ich über die Holzschnitzerei", erzählt er weiter, und wenn man sich in seinem Arbeitszimmer umschaut, hat er hier wahrhaft Schönes geschaffen. Ein 30 mal 25 mal 21 Zentimeter großes Schmuckkästchen, rundum mit Reliefschnitzerei versehen, ein Schmied bei der Arbeit, ein Florettfechter in Aktion und ein gut ein Meter großer Burgwächter springen einem als Erstes ins Auge. Und dann ist da noch eine drei Quadratmeter große Krippenanlage zu erwähnen, die Freibeuter 1996/97 im Auftrag für die Benrather Dankeskirche schnitzte und die damals im Benrather Tageblatt "als eine der schönsten Krippen im Düsseldorfer Süden" beschrieben wurde. "Aber mit Schnitzen ist heute nichts mehr, und darum bleibe ich bei der Malerei", sagt Jakob Freibeuter.

In der Dankeskirche in Benrath ist die von Jakob Freibeuter geschnitzte Krippe bereits aufgestellt. Im Laufe der Adventswochen sind immer mehr Figuren dazugekommen, die sich auf den Weg zur Krippe machen. "Die Menschen sind eingeladen, beim Kind in der Krippe Gottes Liebe zu uns ganz sichtbar und spürbar zu erleben, um hier Freude, Trost, Hilfe und Zuspruch zu finden", sagt Pfarrer im Ruhestand Georg Gerstenberg, der gemeinsam mit seiner Frau Kati im Advent 1998 die Krippe in der Evangelischen Kirchengemeinde Benrath zum ersten Mal aufgebaut hat. Bis zum 7. Januar können Besucher die Freibeuter-Krippe zu den Gottesdienstzeiten anschauen.

(ler)
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