Urdenbach Geplant: Wasserbüffel in den Kämpen

Urdenbach · Während der Konzept-Vorstellung zur Neugestaltung der Urdenbacher Kämpe, sorgte der Vorschlag, Wasserbüffel anzusiedeln, für Aufsehen und Kritik. Projektstart soll voraussichtlich im nächsten Jahr sein.

 An diesen Anblick werden sich Spaziergänger wohl bald gewöhnen müssen: Wasserbüffel in den Urdenbacher Kämpen, hier noch in einer Fotomontage.

An diesen Anblick werden sich Spaziergänger wohl bald gewöhnen müssen: Wasserbüffel in den Urdenbacher Kämpen, hier noch in einer Fotomontage.

Foto: Matzerath

Wasserbüffel mitten in Düsseldorf? Was zunächst utopisch klingt, könnte bald schon Realität werden. Denn nach einem Konzept des Gartenamtes, könnten die Tiere, die sonst in Asien als Nutzvieh auf Reisfeldern eingesetzt werden, womöglich bald in der Urdenbacher Kämpe angesiedelt werden. Im Zuge des vorgestellten Maßnahmenkonzepts sollen Nasswiesen angelegt werden, auf denen die Büffel weiden können.

Die Überraschung im Saal der Freizeitstätte in Garath war angesichts dieses Vorschlags groß. Einige Landwirte und Pächter waren der Ansicht, dass zur Beweidung der Fläche genauso gut bereits vorhandene Viehbestände geeignet seien und man eine solch exotische Lösung eher ablehnen würde.

Das Konzept als Ganzes ist auf zwölf Jahre angelegt und sieht die Schaffung einer sogenannten kleinstrukturierten Kulturlandschaft, also eine Mischung aus Obstwiesen, Gehölzen und Weiden vor. Hierzu sollen die Pappelbestände im nord-westlichen Teil der Kämpe reduziert und Teile der Landschaft in Feuchtgebiete umgewandelt werden.

Die Bürger äußerten die Sorge, dass mit einer größeren Fläche solcher Gebiete verstärkt Mücken auftreten könnten. Vertreter des Gartenamtes beteuerten jedoch, dass es sich laut Planung nicht um stehende Gewässer handeln solle, ein vermehrter Mückenbefall somit ausgeschlossen werden könne. Ebenso wurde von Jägern angemerkt, dass eine Vernassung der Flächen heimische Tierarten, wie Hasen oder Rotwild vertreiben würde, deren Bestand sich zuvor nur hätte mühsam erholen können.

Anmerkungen und Anregungen der Bürger werden laut Gartenamt in die weitere Planung miteinbezogen. Erste Maßnahmen sollen in diesem Winterhalbjahr umgesetzt werden. Hierbei wird es sich jedoch nur um kleine, schnell umsetzbare Projekte handeln. Sofern die Stadt Landesfördermittel erhält, wird das Konzept in Gänze ab dem kommenden Jahr realisiert. Die nötigen Arbeiten werden von der - für Natur- und Landschaftsschutzgebiete zuständigen - Unteren Landschaftsbehörde übernommen und geschehen in enger Abstimmung mit den ansässigen Pächtern und Landwirten. Ein Landwirt machte deutlich, dass die Neupflanzung von Bäumen und Sträuchern in jedem Fall kommuniziert werden müsse, um zu gewährleisten, dass die Bewirtschaftung mit modernen landwirtschaftlichen Maschinen möglich bleibe. Dort seien in der Vergangenheit in der Kämpe viel zu oft Fehler gemacht worden, die dazu führten, dass Traktoren und andere Gefährte nicht mehr zum Bearbeiten der Felder eingesetzt werden konnten. Durch die Umgestaltung für Eigentümer und Pächter entstehende Verdienstausfälle oder Kosten sollen vermieden oder ansonsten erstattet werden.

Auch in Monheim gibt es bei der Gestaltung des dortigen Rheinbogens die Anfang Mai vorgestellten Überlegungen, in nördlichen Bereich Wasserbüffel anzusiedeln. Die Tiere könnten zur Landschaftspflege eingesetzt werden. Sie hielten den Aufwuchs im Uferbereich klein, davon profitierten bodenbrütende Vogelarten wie Kiebitz und Feldlerche, hieß es dazu aus Monheim.

(maxk)
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