Urdenbach Kreative Tipps für den Adventskranz

Urdenbach · Markus Grützner nutzt gerne unkonventionelle Materialien für seine Adventskränze. Hier gibt er Tipps.

 Markus Grützner mit einem Adventsgesteck, in dem viele Naturmaterialien verwendet wurden.

Markus Grützner mit einem Adventsgesteck, in dem viele Naturmaterialien verwendet wurden.

Foto: Anne Orthen (ort)

Ein altes Wagenrad war die erste Version des inzwischen allseits beliebten Adventskranzes. Erfunden hat ihn der evangelische Theologe Hinrich Wichern. 1839 bestückte er das erste Exemplar mit 24 Kerzen, für jeden Adventstag eine. Inzwischen gibt es unzählige Kreationen und Trends der vorweihnachtlichen Dekoration, die längst überkonfessionell ihre Liebhaber gefunden hat. Ob traditionell, modern oder recycelt – mit den verschiedenen Trends kennen sich Markus Grützner und sein Team von Grützner Blumenkunst in der Urdenbacher Allee aus.

Zurzeit präsentieren sie auf rustikalen Holz-Tischen zwischen knorrigen Ästen Adventskunst, denn hier findet sich mehr als das Übliche. „Traditionelle Kränze und warme Töne sind bei uns gefragt, das ist auch ein wenig ortsgebunden“, erklärt Floristikmeisterin Kristin Bosbach. „Die Nordmanntanne mit roten Kerzen und Schmuck aus der Natur“, ergänzt der Chef. Aber es wird gerne experimentiert – verraten beide begeistert.

Kristin Bosbach zeigt stolz zwei Exemplare, eines aus Eierkartons und ein weiteres aus geschreddertem Packpapier. „Die hat meine Tochter Geza angefertigt, sie probiert gerne aus“, erklärt Markus Grützner. Recycling sei unabhängig vom Alter, und eine gefragte Alternative, ist sich Kristin Bosbach sicher. „So zwischen 100 bis 200 Kränze binden wir jedes Jahr. Danach wechseln wir, dann kommen die Weihnachtsgestecke“, erklärt der Chef. Fast alle Floristen seien beim Kranzbinden beteiligt, sieben an der Zahl. Je nach Größe und Ausführung nehme das Binden und Dekorieren zwischen 15 Minuten und eineinhalb Stunden Zeit in Anspruch.

Manche Kunden überraschten allerdings auch selbst mit außergewöhnlichen Ideen. „Für einen Motorradfahrer haben wir einen Kranz mit Zündkerzen gestaltet“, sagt der 58-Jährige schmunzelnd. Ein anderes Mal habe sich der Kunde als Kranz-Dekoration Weingläser, Rotwein und Schwimmkerzen gewünscht. „Das sah toll aus“, meint Fachfrau Kristin Bosbach.

„Ich habe völlig abseits vom Trend ein Landschaftsbild aufgehängt. Und davor eine alte Holzkiste mit Moos, Rinde, Lärche und knorrigen Ästen dekoriert“, erzählt Grützner. Die Freude an natürlichem Material ist ihm anzumerken. Und die Natur habe – so Grützner – für Selbstversorger und Bastler eine Menge zu bieten, selbstverständlich außerhalb der Naturschutzgebiete. „Herabgefallene Zapfen oder ein Kranz aus trockenen Zweigen geht immer“, rät er. Das Schwemmholz am Rhein biete sich auch an. „Zusammenschrauben oder mit Draht binden und dekorieren. Viele Gartenbesitzer dünnten jetzt ihre Bäume aus, da gebe sicher jemand etwas Tannengrün ab, meint Grützner. „Man kann auch bunte Herbstblätter binden und zu einem Kranz formen“, sagt Kristin Bosbach zur Frage des Materials. Fantasie bei der Eigeninitiative gefragt, aber sicher kein Gigantismus. Den gibt es angeblich im österreichischen Mariazell, dort hängt ein Kranz von zwölf Metern Durchmesser.

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