Karnevalsverein „Dä Stolz von Odebach“ Veedelszug durch Urdenbach ist abgesagt

Eine mehrstündige Sperrung von Urdenbach sei wegen der Größe des Veedelszuges nicht gerechtfertigt, sagt der Vorsitzende des Karnevalsvereins „Dä Stolz von Odebach“, Hanno Klöcker.

 Brigitte und Hanno Klöcker vom Karnevalsverein „Dä Stolz von Odebach“.  RP-Foto: Anne Orthen

Brigitte und Hanno Klöcker vom Karnevalsverein „Dä Stolz von Odebach“. RP-Foto: Anne Orthen

Foto: Anne Orthen (ort)

In diesem Jahr wird es keinen Veedelszug durch Urdenbach geben. Der Vorstand des Karnevalsvereins „Dä Stolz von Odebach“ hat die Premiere jetzt recht überraschend abgesagt. „Es hat weder etwas mit den Kosten noch mit zu hohen Sicherheitsauflagen zu tun“, sagt Vereinsvorsitzender Hanno Klöcker im Gespräch mit unserer Redaktion. Der Grund sei vielmehr, dass am Karnevalssamstag mittags das ganze Dorf für den Umzug hätte abgesperrt werden müssen. Und das, so Klöcker, für ein paar Minuten Umzug. Die Teilnehmer hätten um 13.11 Uhr losgehen sollen. Zur Premiere wären es nur rund 250 Aktive gewesen, darunter ein Festwagen und eine Musikgruppe. Klöcker: „Das hätte in keinem Verhältnis zum Sperraufwand gestanden. Da muss man als Verein auch mal zurückstecken.“ Zu Recht wären dann viele Urdenbacher sauer gewesen, pflichtet Brigitte Klöcker ihrem Ehemann bei: „Einen Shitstorm gibt es sowieso, jetzt über die Absage, ansonsten hätte es ihn wegen der Sperrung gegeben.“ Denn im Dorf gibt es den einen oder anderen, der die Entscheidung des Vereins mit Häme zur Kenntnis genommen hat.

Mehrheitlich sei der Beschluss, in diesem Jahr nicht zu ziehen, im Vorstand gefällt worden. „Ich stehe voll dahinter“, sagt Hanno Klöcker, der mit seiner Frau die Urdenbacher Gaststätte Töpferstube betreibt. Mit ihrem erst Ende August 2018 gegründeten Karnevalsverein hatte und hat das Paar große Pläne, dazu gehört auch der Veedelszug durch Urdenbach. Im April vergangenen Jahres hätten sie begonnen, den Karnevalszug zu organisieren, sagt Hanno Klöcker. Die Zusammenarbeit mit den Behörden loben die Klöckers, besonders Ralf Bergmann von der Stadt hebt das Wirtsehepaar hervor. „Wir haben zwar erst vergangene Woche erfahren, dass wir den Streckenweg gegen Terrorgefahr am Anfang und am Ende mit je einem 7,5-Tonnen-Laster hätten absichern müssen, aber auch das wäre für uns kein Problem gewesen.“ Und auch der Rundgang mit der Polizei vergangene Woche Donnerstag sei positiv verlaufen, sagt Hanno Klöcker.

Im kommenden Jahr soll das Projekt Veedelszug in Urdenbach erneut angegangen werden. Dann, so ist sich Hanno Klöcker sicher, sei die Zahl der Teilnehmer viel höher. Es habe schon einige Anfragen von Vereinen auch aus anderen Stadtteilen gegeben.

Weil man mit der Startzeit von 13.11 Uhr aber fast mit den Paulsmühler Jecken kollidiert, die am Karnevalssamstag genau eine Stunde später durch die Paulsmühle ziehen, wird nun für das kommende Jahr über eine zeitliche Alternative nachgedacht: „Vielleicht eine spätere Uhrzeit oder ein ganz anderer Tag.“ Allerdings auch nicht am Karnevalssonntag, weil da der große Veedelszug der Reisholzer Quatschköpp durch Hassels und Reisholz ist. Statt nun am 22. Februar mit einem eigenen Veedelszug zu feiern, zieht „Dä Stolz von Odebach“ mit seinen rund 80 Mitgliedern nun in der Paulsmühle mit. Und am Sonntag sind sie in Hassels präsent. Höhepunkt ist dann die zweite Teilnahme als Fußgruppe beim Rosenmontagszug in der Innenstadt.

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