Mobile Redaktion in Düsseldorf-Urdenbach Verlegung der Hundewiese wird geprüft

Düsseldorf · Gegner der Hundewiese befürchten Lärm, auch in den Nachtstunden. Befürworter wünschten sich bei der Mobilen Redaktion eine Auslauffläche für ihre Vierbeiner.

 Rund 60 Menschen und einige Hunde waren gestern zur Mobilen Redaktion der Rheinischen Post erschienen.

Rund 60 Menschen und einige Hunde waren gestern zur Mobilen Redaktion der Rheinischen Post erschienen.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Die Zahl der Hunde ist in den vergangenen Jahren auch in Düsseldorf stark gestiegen. Erhöht hat sich in der Zeit allerdings nicht die Zahl der Flächen, auf denen die Besitzer ihre Vierbeiner legal ohne Leine laufen lassen dürfen. In der gesamten Stadt gibt es gerade einmal vier Hunde-Freilaufflächen und 32 eingezäunte Hundeauslaufplätze. Darunter vier in Grünanlagen im Stadtbezirk 9: zwei in Holthausen, eine in Hassels und eine in Wersten, im Stadtbezirk 10 bislang gar keine.

Die Bezirksvertretung 9 hatte deshalb im Februar 2021 auf Antrag der SPD-Fraktion beschlossen, dass die Stadt ein geeignetes Areal für eine Hundewiese in den Stadtteilen Urdenbach, Itter oder Himmelgeist suchen soll. Fündig wurde das Gartenamt lediglich in einer Grünanlage in Urdenbach nahe der Straße An der Ziegelei. Um das Projekt umsetzen zu können, hatte die Politik 15.000 Euro bereitgestellt, mit dem ein Zaun (1,20 Meter hoch und 180 Meter lang) gekauft und aufgestellt werden soll.

Doch bevor jetzt die Stadt den Zaun bei einer Fachfirma beauftragt, wollen die Stadtteilpolitiker noch einmal Alternativen prüfen lassen, die gestern Nachmittag bei der Mobilen Redaktion der Rheinischen Post sowohl von Befürwortern als auch von Gegnern der Hundewiese vorgeschlagen wurden. Das sagte Bezirksverwaltungsstellenleiter Nils Dolle zu, der sowohl den Vorschlag, den Bolzplatz Am Rittersberg umzunutzen prüfen lassen will, sowie, ob es möglich wäre, eine Hundewiese für einen befristeten und vorab festgelegten Zeitraum und dann ohne Zaun zu testen. Das hatte Markus Beine vorgeschlagen, der Vorsitzender der Siedlergemeinschaft Schlossparksiedlung und selber Hundebesitzer ist. Diese sollte, so Beine, nur mit einem Schild als Hundeauslauffläche ausgewiesen werden. Als Alternative dazu wurde auch eine große und nicht bebaubare Wiese am Benrather Schlossufer direkt neben dem Eingang zum Schlosspark ins Spiel gebracht. Verwaltung und Politik sagten zu, möglichst bis zur Juni-Sitzung diese Fragen klären zu lassen. Allerdings könnte der Umnutzung des Bolzplatzes entgegenstehen, dass die Fläche schon zum Naturschutzgebiet Urdenbacher Kämpe gehört, merkte Nils Dolle an. Deswegen hatte sich auch die Idee von Peter Zerbe nicht umsetzen lassen: „Es gibt dort ein Grundstück, das früher von einem Schäferhundeverein genutzt wurde. Das würde sich ganz toll eignen.“ Es hätten sich bereits weitere Hundebesitzer aus Urdenbach bereiterklärt, die Pachtkosten mitzufinanzieren.

Doch auch die Gegner einer Hundewiese in der Urdenbacher Grünanlage kamen zu Wort. Zu diesen gehört Birgit Vollmer, die an der Plochinger Straße wohnt und fürchtet, dass es wie früher, als dort eine Sitzbank stand, wieder verstärkt zu einer Lärmbelästigung in den Abendstunden auch durch Nicht-Hundebesitzer kommen könnte. Problem sei, dass aus ihrer Sicht die Grünanlage wie ein Trog sei und der Lärm deswegen sich noch einmal in ihre Wohnstraße hin verstärke: „Das ist hier sehr hellhörig.“

Eine Urdenbacherin, deren Grundstück genau an die Hundewiese grenzen würde, hat die Sorge, dass die Tiere ungewollt in ihren Garten gelangen könnten, wenn sich künftig viele Tiere gleichzeitig dort aufhalten. „Das passiert heute schon, dass die auf mein Grundstück kommen“, sagte sie. Eine weitere Anwohnerin fragte sich, warum gerade in Urdenbach eine Hundewiese so nah an eine Bebauung errichtet werden müsste, das sei in den anderen Stadtteilen nicht so.

Viel Lob gab es von den Hundebesitzern für Hundewiesen, wie es sie in den Nachbarkommunen Langenfeld und Monheim gibt. Da gebe es sogar Spielgeräte für die Tiere und am Zaun sei eine Schaufel befestigt, um die Hinterlassenschaften einfach zu beseitigen.

Auf offene Ohren stieß zudem der Vorschlag von Bezirksverwaltungsstellenleiter Nils Dolle, der hofft, dass sich Paten finden lassen, wenn vor Ort eine Ausflauffläche eingerichtet wird. Ein abschließbares Tor für den Zaun hält er nicht für praktikabel, wohl aber das Anbringen eines Schildes mit Nutzungszeiten. Ihm stelle sich die Frage, wer täglich auf- und zuschließe, das könne die Verwaltung nicht leisten und es könne sein, dass es dadurch eher verstärkt zu einem Vandalismusschaden am Schloss kommen könne.

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