Düsseldorf-Urdenbach Lernen vom Landespolizeiorchester

Urdenbach · Das Blasorchester des Gymnasiums Koblenzer Straße ließ sich bei einem Workshop Tipps von den Profis geben.

 Sarah Wünsche, Leiterin des Blasorchesters im Kobi, im Gespräch mit einigen jungen Musikern

Sarah Wünsche, Leiterin des Blasorchesters im Kobi, im Gespräch mit einigen jungen Musikern

Foto: Endermann, Andreas (end)

1, 2, 3 gibt Sarah Wünsche den Takt vor, die Posaunen setzen ein. Die Dirigentin winkt ab, kommentiert und korrigiert freundlich und temperamentvoll. Neuer Einsatz. Erste Töne von den Posaunen, nach und nach setzen Trompeten, Querflöten und andere Blasinstrumente ein, auch das Becken kommt zum Zuge. Die Klänge vereinen sich zu einer schwungvollen und energiegeladenen Melodie, den russischen Volksliedern von Dimitri Schostakowitsch.

In der Aula des Gymnasiums Koblenzer Straße probt am Mittwochmittag das Blasorchester der Schüler – allerdings nicht allein, sondern mit  Musikern des Landespolizeiorchesters Nordrhein-Westfalen. Zwei Tage lang waren neun Profis zu einem Workshop bei den Schülern; gestern Mittag stand die gemeinsame Generalprobe für das Konzert am Freitag an.

Scott Lawton, der Leiter des Polizeiorchesters, ist vollauf zufrieden. „Das wird ein tolles Konzert. Die Kids sind hier fortgeschrittener als die meisten Schüler“, lobt der renommierte Dirigent. Wissen muss er es, denn das Polizeiorchester mit seinen 40 Musikern und dem Standort in Wuppertal veranstaltet jährlich acht bis zehn Workshops für Schüler.

Orchesterleiterin Sarah Wünsche und ihre Kollegin Myriam Zimmer versprechen sich von den Profi-Stunden eine Langzeitwirkung.  „Wir haben die Schüler schon vorher gefragt, was sie davon halten“, erzählt sie über die Workshop-Initiative. Denn „das ist ein Kraftakt für sie, da ist mancher andere Unterricht entspannter“, weiß die Lehrerin. Motorik und Atemtechnik seien anstrengend für die jungen Musiker, dazu komme das hohe Lernpensum  in den anderen Fächern. Doch es sei einfach anders, wenn Leute vom Fach und von außerhalb kämen.

Da stimmen Anabell und Lotte auf jeden Fall zu. „Das ist eine schöne Erfahrung und anders als sonst. Unser Dozent hat von seinen Erfahrungen erzählt“, sagt Lotte Hasselberg, die vor sieben Jahren mit dem Klarinettenspiel begann. Die junge Saxophonistin Anabell Grünwald ist von der kleinen Gruppe beim Unterricht sehr angetan. „Da kann man Probleme besser angehen. Und wir hatten mehr Zeit über Technik und Intonation zu sprechen“,  sagt die 17-Jährige.

Auf das gemeinsame Abschlusskonzert mit den Profis freuen sich die beiden ganz besonders. In der ersten Hälfte wird das Blasorchester des Gymnasiums sein Können zeigen. Mit im Repertoire sind auch drei Arrangements von Schülern. „Das sind Facharbeiten und ich finde, es sind die coolsten, weil man sie hören kann“, meint Sarah Wünsche. Ein Jahr lang hatten die jungen Komponisten Zeit für ihre Arrangements. Die zweite Hälfte des Konzertes wird dann  das Polizeiorchester solo bestreiten. Ein Abba-Medley und einen Blues, den Scott Lawton komponiert hat, werden die beiden Orchester als Schlussakkord gemeinsam spielen.

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