Gastronomie geplant am Urdenbacher Rheinufer Grünes Licht für das Ausflugslokal Rheinbude ?

Düsseldorf · Sowohl die Bauaufsicht als auch die Untere Naturschutzbehörde wollen dem Antrag für den Umbau der Gastronomie am Urdenbacher Rheinufer unter Auflagen zustimmen. Das Projekt ist Montag Thema im Naturschutzbeirat.

Rund um das frühere Ausflugslokal „Zum Toni“ an der Fähre, hat der neue Eigentümer Hans-Günther Oepen legal roden und abreißen lasssen. 

Rund um das frühere Ausflugslokal „Zum Toni“ an der Fähre, hat der neue Eigentümer Hans-Günther Oepen legal roden und abreißen lasssen. 

Foto: Andrea Röhrig

Wäre Hans-Günther Oepen nicht von jeher ein Optimist, dann hätte er das Gastronomie-Projekt „Rheinbude“ am Rheinufer in Urdenbach bestimmt schon längst beerdigt: „Seit Beginn des Krieges in der Ukraine galoppieren die Preise davon, vor allem im Bausektor. Investoren mit einem schlechteren finanziellen Background hätten schon ein Fiasko erlebt“, ist sich der Hotelier sicher, der das operative Geschäft seines Designhotels „Stage 47“ an der Graf-Adolf-Straße 47 inzwischen seinen Kindern überlassen hat.

Doch weil Ruhestand nur in begrenzten Maßen was für Oepen ist, schlug er zu, als Anfang 2021 die frühere Schankwirtschaft „Zum Toni“ an der Urdenbacher Fähre zum Verkauf stand. Schnell wollte Oepen das wegen der Hochwassergefahr auf Stelzen stehende Ausflugslokal von 1966 unter dem Namen Rheinbude wiederbeleben.

Nur als schnell kann in diesem Verfahren nichts bezeichnet werden. So wisse er erst seit vier Wochen, dass er nun auch noch ein Lichtkonzept benötigt, berichtet er: „Hätte ich das früher gewusst, hätte ich das schon lange angehen können. Ich wusste bis dahin noch nicht einmal, dass es so etwas gibt.“ Inzwischen habe er aber immerhin die Artenschutzprüfung für das Grundstück hinter sich gebracht, ohne dass dort seltene Tier- oder Pflanzenarten gefunden worden seien, sagt er.

Dass die Behörden so gründlich sind, hat allerdings auch einen Grund. Immerhin will der Düsseldorfer mitten im Landschaftsschutzgebiet eine Gaststätte wiederbeleben. Die frühere Konzession war wegen des Todes des ehemaligen Wirtes schon längst erloschen; zudem hatte das Wirtspaar keinen Fettabscheider und konnte deswegen nur kalte Küche anbieten.

Das würde Oepen nicht reichen. Er würde auch warme Speisen anbieten. Nichts Gehobenes, halt Ausflugsküche: „Mein Küchenplan steht schon.“ Seine Hoffnung war, dass er im vergangenen Sommer schon mal wenigstens ein Soft-Opening hätte machen können. Nun hofft er auf den Frühsommer 2023. Weil die Kosten so explodieren, befürchtet er, dass das Projekt nun doch nicht so schön werde, wie er das vorgehabt habe. „Ich denke, ich werde ein paar Abstriche machen müssen. Aber ich bin immer noch positiv“, sagt Hans-Günther Oepen.

Positiv ist er auch aus dem Grund, weil der Düsseldorfer Naturschutzbeirat sich in seiner Sitzung am Montag mit dem Bauantrag für das Projekt beschäftigt. In der Vorlage für die Beiratsmitglieder heißt es, dass der Eigentümer um das Hauptgebäude herum bereits alle Nebengebäude und sonstigen versiegelten Flächen zurückgebaut habe inklusive der ungenehmigten. Diese hatte der Voreigentümer errichtet. Im Zuge dessen sei in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde auch der größte Teil der Gehölze außerhalb der Brutzeit gerodet worden. Es habe sich dabei fast ausschließlich um nicht heimische Ziergehölzarten gehandelt.

Ausführungen der Behörden in den Unterlagen für den Naturschutzbeirat lassen Oepen nun hoffen: „Das Vorhaben wird seitens der Bauaufsicht als „begünstigtes Vorhaben“, das heißt als Erweiterung eines zulässigerweise errichteten Gewerbebetriebes eingestuft; die Erweiterung müsse dabei in einem angemessenen Verhältnis zum genehmigten Bestand stehen.“

Grünes Licht gibt es auch von der Unteren Naturschutzbehörde: Diese beabsichtigt „unter der Maßgabe mehrer Nebenbestimmungen dem Bauantrag zuzustimmen und eine naturschutzrechtliche Befreiung zu erteilen“.

Bei den Forderungen der Behörde geht es um die Gestaltung der im Außenanlagenplan vorgesehenen Grünflächen, bei der sich Oepen mit der Naturschutzbehörde abstimmen muss. So sind für vorgesehene Gehölzpflanzungen nur heimische Gehölzarten zu verwenden. Der zukünftige Gastronom muss sicherstellen, dass keine weitere Fläche versiegelt wird, genau das Gegenteil ist gewünscht. Die auf dem Grundstück stehenden Bäume müssen ausreichend geschützt werden. Und dann muss auch noch diese schreiend gelbe Farbe weg. Die hatte der Hotelier auch deshalb verwendet, um die Aufmerksamkeit der Ausflügler zu bekommen. Und das ist wahrlich gelungen. Die Untere Naturschutzbehörde schreibt ihm vor, dass die Fassade mit gedeckten Farben zu gestalten ist. Das ist Hans-Günther Oepens kleinstes Problem.

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