Karneval In Düsseldorf Premiere von „Dä Stolz von Odebach“
Düsseldorf · Die erst vor vier Jahren gegründete Urdenbacher Karnevalsgesellschaft mit eigenem Prinzenpaar lud zur ersten großen Party in den evangelischen Gemeindesaal. Die Veranstaltung war ausverkauft.
Eigentlich mussten die Mitglieder der Karnevalsgesellschaft „Dä Stolz von Odebach“ in ihren schmucken schwarz-goldenen Uniformen und den vielfarbigen Clownskostümen nur in den Gemeindesaal einziehen – schon war die Stimmung bestens. Anscheinend hatte ganz Urdenbacher auf so eine Karnevalsparty gewartet.
Die Werstener Music Company hatte als Opener gerade mal die ersten Töne angestimmt, da wurde ordentlich mitgeschunkelt, getanzt und auch mitgegrölt. Immer wieder wurden von den Bühnenkünstlern Zugaben gefordert, so dass das Programm mächtig nach hinten ausgedehnt wurde. „De Fetzer haben um 20 Minuten nach Mitternacht aufgehört zu spielen, Da waren wir 30 Minuten hinter unserem Zeitplan“, verrät „Stolz von Odebach“-Literatin Brigitte Klöcker: „Wir sind mega-zufrieden, und die Leute waren es auch.“
Sehr angenehm war, dass die Urdenbacher bei ihrer karnevalistischen Party-Premiere – es war tatsächlich die erste „Sitzung“, die der erst im Jahr 2018 gegründete „Stolz von Odebach“ organisiert hat – nicht nur auf professionelle Karnevalskünstler setzte, sondern auch einen gewichtigen Teil des Programms aus Kräften befreundeter Gesellschaften bestückte. So kam beispielsweise der närrische Nachwuchs der Düsseldorfer Originale in Urdenbach vorbei. Das Originale-Kinderprinzenpaar Prinz Max und Venetia Nina überzeugte mit flotter Rede und Lied und auch die Tanzgarden, von Minis über Solo-Marie, Duo und großer Garde bekamen jede Menge verdienten Applaus.
Doch so richtig räumten dann doch die Profis ab. Allen voran Joachim Jung alias Lieselotte Lotterlappen. Der im Düsseldorfer Karneval beliebte Comedian hatte die Gürtellinie mal wieder knapp unterhalb seiner Knie gezogen und ließ so einige Zoten vom Stapel und das Publikum brüllte vor Vergnügen. Im Gegenzug dankte es Jung mit enormer Spielfreude auf der Bühne. „Wie habe ich das während Corona vermisst, vor so einem Publikum aufzutreten“, gestand Lotterlappen, nur um direkt wieder ihrer Rolle gerecht zu werden. „In Düsseldorf gibt es so viele nette Menschen. Wobei, hier vorne die fünf am Tisch, da muss man aber noch mal nachbessern.“
Jung bewies humoristische Schlagfertigkeit, band die Närrinnen und Jecken im Saal immer wieder in ihre Geschichten und Gags ein. So ist jeder Auftritt des Comedians einzigartig und genau auf das jeweilige Publikum abgestimmt. Und immer ist „Lieselotte“ irre witzig, musikalisch und manchmal viel zu ehrlich. Und das mit einem Charme, der seinesgleichen (oder ihresgleichen) sucht. Ein liebenswerter Elefant im Porzellanladen, der im Handumdrehen begeistert. Und das, obwohl sie bereits in einem Alter ist, in dem „happy und Birthday getrennte Wege gehen“, wie sie freimütig bekannte. Auch sei sie keine Frau für eine Nacht, so viel Zeit habe sie nämlich nie.
Mitten drin im jecken Spielgeschehen waren der „Stolze“-Prinz Kalli (Karl Müller) und ihre Lieblichkeit Prinzessin Geli (Angelika Wimmer). „KG-Präsident Hanno Klöcker hat uns auserkoren und verhaftet. Wir hatten keine Chance Nein zu sagen“, sagte Kalli augenzwinkernd. „Am Anfang waren wir vorsichtig. Wir wussten ja nicht, was auf uns zukommt. Aber jetzt genießen wir es; Prinz zu sein macht richtig Spaß.“ Wohl auch, weil er und Geli auf dem Karnevalswagen der KG Nette Leute beim Rosenmontagszug mitfahren werden.
Obwohl der Stolz von Odebach eine recht junge Karnevalsgesellschaft ist, lief bei der Party alles routiniert ab, Hektik kam nicht auf. „Nervös war ich am Vormittag“, erläutert Brigitte Klöcker. „aber wenn das Programm einmal läuft, kann ich eh nichts mehr ändern. Dann muss ich darauf setzen, dass die gebuchten Acts pünktlich kommen.“ Sie kamen alle pünktlich, wohl auch, weil zwischen den einzelnen Auftritten Raucherpausen für die „Nikotinabteilung“ eingeplant waren. So gut organisiert freut sich die Literatin bereits auf die Party in der Session 2024.