Häuser der DWG am Robert-Kratz-Weg Die Fassadenerneuerung der DWG-Häuser liegt im Zeitplan

Düsseldorf · Es gibt aber auch Kritikpunkte: So muss eine Mieterin auf einen Tritthocker steigen, um die neuen und weiter nach vorne versetzten Fenster öffnen zu können.

Ohne einen Tritthocker kommt die Mieterin dieser Wohnung jetzt nicht mehr an den Fenstergriff.

Foto: Andrea Röhrig

Seit gut anderthalb Jahren wissen die Mieter der Düsseldorfer Wohnungsgenossenschaft (DWG) am Robert-Kratz-Weg schon, dass ihre Mehrfamilienhäuser mit den 18 Wohneinheiten energetisch saniert werden. Seit November 2023 stand das Datum fest: Im April sollte es in den Bauten losgehen, die aus den 1970er-Jahre sind.

Die Häuser wurden digital vermessen, um passgenaue Fassadenmodule aus Holzelementen oder Faserzementplatten herzustellen. Diese müssen dann nur noch an der Außenhülle des Gebäudes montiert werden. Für dieses Pilotprojekt hat sich die DWG mit dem Düsseldorfer Unternehmen Renowate zusammengetan, das diese Form des Sanierens anbietet. Der Vorteil für die Mieter: Statt einer konventionellen Sanierung, bei der die Fassadenerneuerung rund ein Jahr dauert, sollen alle Arbeiten bald schon fertig sein.

Über die Kommunikation der DWG wollen sich die Mieter auch nicht beschweren, die sei wirklich gut, sagen sie. Aber trotzdem sehnen die Betroffenen das Ende der Baustelle herbei. Beim Besuch bei einer langjährigen Mieterin schildert diese ihre Kritikpunkte, die etwas weiter gehen als die bei solchen Arbeiten kaum abzustellenden Aspekte Lärm und Staub. Gemeinsam geht es in die Küche. Dort ist wegen der vorgesetzten Fassade das Fenster nach vorne versetzt worden. Da es auch noch die alte Fensterbank gibt, die bis zum Boden geht, hat sich der Abstand zum Fenstergriff deutlich vergrößert. „Ich kann das Fenster nur öffnen oder schließen, wenn ich auf einen Tritthocker steige“, erzählt die Seniorin. Auch im Arbeitszimmer hat sich der Abstand zum Fenstergriff vergrößert. Ihre Nachbarin zeigt uns ihr Bad, in dem eine kleine Trittleiter steht, damit sie das Fenster öffnen und schließen kann.

In dieser Wohnung gibt es zudem ein großes Loch im Deckenputz. Um das zu beseitigen, hat die DWG nun erstmal einen Schreiner beauftragt, der den Schlafzimmerschrank abbauen soll. Einen Fachmann dafür zu finden, sei derzeit bei der angespannten Lage bei der Suche nach Handwerkern nicht so einfach, berichtet Heiko Leonhard. Nach einer Anfrage unserer Redaktion hatte sich der DWG-Vorstandssprecher am Dienstag selber vor Ort ein Bild gemacht. Er sagt: „Wir bearbeiten aktuell energetische Modernisierungen mit einem Volumen von über 200 Wohnungen. Ich finde, dieses Vorhaben läuft gut, es ist ein echtes Vorzeigeprojekt. Es wäre schade, wenn das durch vereinzelte Kritikpunkte nun schlecht gemacht würde.“ Für die Angelegenheit mit den Fenstern seien schon Termine mit der Bauleitung gemacht worden. Er kenne wenige solcher Projekte, bei dem ein Bauleiter ständig vor Ort sei, an den sich alle Mieter jederzeit wenden könnten.

Und auch an einem anderen Kritikpunkt wurde schon angesetzt. So gab es Beschwerden, dass sich ein Subunternehmer von Renowate nicht an fest mit den Bewohnern ausgemachte Termine gehalten habe. Leonhard berichtet weiter, dass der betroffene Subunternehmer deswegen bereits abgemahnt worden sei. Der Vorstandssprecher wirbt zudem um Verständnis: „Die Arbeiten sind gut im Plan und werden wie geplant fertig. Zudem lassen wir uns diese Art der energetischen Sanierung ohne eine angemessene Mieterhöhung deutlich mehr kosten als die konventionelle Modernisierung in der Nachbarschaft. Ich finde, dass die Arbeiter vor Ort alle einen tollen Job machen.“