Viele Freiwillige sammeln Müll im Düsseldorfer Süden Aufräumaktionen in Hassels und der Kämpe

Urdenbach/Hassels · In Hassels befreite eine Gruppe das Stadtviertel vom Müll, in Urdenbach machten 220 Bürger beim jährlichen Entrümpeln mit.

 Elisabeth Raabe und Fabian Heymann lieferten den gefundenen Müll in Containern bei Haus Bürgel ab. 

Elisabeth Raabe und Fabian Heymann lieferten den gefundenen Müll in Containern bei Haus Bürgel ab. 

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

20 Autoreifen, ziemlich viel Plastik, Schnapsflaschen oder ein Kühlschrank – für die rund 150 Urdenbacher, die sich zur jährlichen Reinigung der Kämpe trafen, gab es viel zu tun. Seit über 40 Jahren reinigt der ABVU (Allgemeiner Bürgerverein Urdenbach) mit Freiwilligen die Kämpe und seit 20 Jahren findet die Aktion gemeinsam mit dem Baumberger Allgemeinen Bürgerverein (BAB) statt, der in diesem Jahr mit rund 70 Freiwilligen kam. „Die Teilnehmer bekommen Handschuhe, Müllsäcke und Warnwesten und sie teilen sich in Gruppen auf“, erklärt Torsten Winter vom ABVU den Ablauf. Melanie und Markus Beine wuchten säckeweise Müll, altes Holz und Autofreifen vom Anhänger ihres Quads in die Container. „Das ist gerade unsere erste Fuhre“, sagen sie. Mit dabei: ein Tisch, ein Schrank und ein Vogelkäfig. Die ersten zehn Müllsäcke liegen da schon im großen Container. Auch Traktoren stehen bereit und holen die größeren Abfälle in den Urdenbacher Kämpen ab.

Maren (11) sammelt mit ihrer Familie Müll am Wegesrand ein: „Es gibt ja Autofahrer, die werfen den Müll einfach aus dem Fenster“, sagt sie. Auch Wolfgang Keil, der historische Führungen in Urdenbach anbietet, hilft mit: „Man wundert sich, was da alles so liegt“, sagt er. Einerseits schwemmt das Hochwasser Müll an, andererseits sind es die vielen achtlos weggeworfenen Gegenstände, die das Landschaftsschutzgebiet verschandeln: Dutzende kleine Schnapsflaschen, Zahnbürsten, Reste von Fastfood-Menüs oder Ketchupflaschen heben die Freiwilligen auf.

Die Aktion startete am Samstagvormittag um zehn Uhr. Die Urdenbacher Helfer trafen sich am Piels Loch und gingen in Gruppen zum Sammeln. Eine heiße Suppe erwartete alle Teilnehmer am Haus Bürgel, wo die Container befüllt wurden. „Es ist diesmal viel Zivilisationsmüll, den die Leute in der Freizeit so wegschmeißen“, sagt Markus Gronauer vom BAB. Auch säckeweise Bücher wurden in der Urdenbacher Kämpe abgeladen, erzählen die Müllsammler. Elisabeth Raabe aus Baumberg wünscht sich noch mehr jugendliche Helfer: „Es ist schade, wo so viele freitags demonstrieren gehen, dass man dann samstags vor der Haustür nicht aktiv wird“, sagt sie.

 Mark und Ina Decreßin sammeln in Hassels auf einem Spielplatz Müll.

Mark und Ina Decreßin sammeln in Hassels auf einem Spielplatz Müll.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Zu einer offenen Dreck-weg-Aktion riefen in Hassels die Initiatorinnen Ina Decreßin und Monika Kern auf. Sie suchten auf Facebook nach Gleichgesinnten, um im Stadtviertel aufzuräumen. „Wir müssen einfach selbst anfangen“, sagt Ina Decreßin. Mit sechs Personen füllten sie innerhalb von drei Stunden acht volle Säcke. „Man ist schon verwundert, wie viel Zeug auf nur 50 Metern rumliegt“, sagt sie. Darunter viele Plastikflaschen, Kinderkleidung und Dinge, die neben den Containern lagen. „Unser Ziel ist, dass es sauberer wird und wir andere motivieren“, sagt Monika Kern. In Hassels wollen sie weitermachen. „Einmal monatlich am besten“, sagen die Initiatorinnen. Sie machen am 28. März beim Dreck-weg-Tag mit.

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