Heimatverein Er hat Verein und Viertel geprägt

Urdenbach · Arnold Sevenich ist seit 1991 Mitglied im Urdenbacher Bürgerverein, seit 2002 im Vorstand, seit 2013 Vorsitzender. In der Jahresversammlung am Dienstag will sich der 69-Jährige jedoch nicht mehr zur Wahl stellen.

Wenn sich heute Abend die Mitglieder des größten Heimatvereins im Düsseldorfer Süden zu ihrer Jahresversammlung treffen, dann gibt es einige Neuerungen im Allgemeinen Bürgerverein Urdenbach (ABVU). Alle drei Jahre stehen Vorstandswahlen an, auch heute. Und der Vorsitzende des ABVU, Arnold Sevenich, tritt nicht mehr zur Wahl an. „Das habe ich schon bei meiner Wiederwahl vor drei Jahren angekündigt“, sagt der 69-Jährige im Gespräch mit unserer Redaktion. „Denn wenn ich eine Aufgabe mache, dann richtig.“ Nun aber will er mehr Zeit für seine Familie haben.

Seit 1991 im Verein, seit 2002 Vorstandsmitglied, wurde Sevenich nach dem Tod von Herbert Braun 2013 zum Vorsitzenden bestimmt. Sevenich wurde mit überwältigender Mehrheit gewählt: auf seinen einzigen Gegenkandidaten, Urdenbachs Schützenchef Jörg Haack, fielen elf Stimmen, Sevenich bekam 162. In den vergangenen Jahren hat Sevenich mit seinem Vorstand und den etwa 1000 Vereinsmitgliedern vieles erreicht. Er führte die Aktion Melies-Stein zu Ende, die noch von Herbert Braun geplant war, der Bolzplatz wurde restauriert, und auch die eigene Aktion zum NRW-Tag, der stadtweiten Feier zum 75-jährigen Bestehen des Landes war ein organisatorischer Aufwand.

Doch besonders hervorzuheben sind zwei Dinge: die Ehrung des Urdenbachers Josef Kürtens mit einem eigenen Platz und die Einrichtung einer Geschäftsstelle mit Archiv in der alten Schule an der Angerstraße. Für beide Dinge haben Sevenich und sein Team gekämpft.

Für den Josef-Kürten-Platz war endlich eine Örtlichkeit gefunden worden: am Ende der Südallee zur Kammerathsfelstraße. Die Idee, einen Platz nach dem langjährigen ABVU-Vorsitzenden und Oberbürgermeister der Stadt zu benennen, bestand schon kurz nach dessen Tod im Jahr 2010. Nach Berichten in unserer Zeitung gab es einen interfraktionellen Antrag in der Bezirksvertretung. Und Sevenich rührte die Werbetrommel, zuletzt war der Beschluss im Rat Formsache. Feierlich eröffnet wurde der Kürten-Platz während des Erntedankfestes 2015.

Schon zu dieser Zeit war Sevenich mit seinem Stellvertreter Torsten Winter auf der Suche nach einer Geschäftsstelle für den Verein mit Platz für ein Archiv. Zwar war der geeignete Ort, die ehemalige Schule an der Angerstraße, schnell gefunden. Doch als der ABVU die erste Etage bei der Stadt anmieten wollte, gab es eine Übertragung der Schule an die Stadttochter SWD. Also fing die ganze Prozedur von vorne an.

Ende 2017 wurden endlich die Schlüssel übergeben. Die Räume waren nicht gerade in einem guten Zustand. Doch dank der Initiative des Vorstands gab es viele Helfer, Handwerker, die Mitglieder im Verein sind, die für einen kleinen Obolus mitrenovierten. „“Ansonsten hätten wir die Renovierung nicht bezahlen können““, sagt Sevenich rückblickend. Vor gut einem Jahr wurde die neue Geschäftsstelle eröffnet. Platz für ein Archiv ist auch, doch es fehlt noch an alten Zeitungen, Fotos und Erinnerungsstücken. „„Wir sind immer noch in der Aufbauphase““, sagt Sevenich. Doch er ist guter Dinge, dass sich Schätzchen aus der Geschichte des Stadtteils finden werden.

Wenn Sevenich heute Abend seinen letzten Jahresbericht abgibt, dann hat er viel nachzuweisen. Die Kämpenreinigung, der Tanz in den Mai und der Handwerkermarkt sind feste Termine im Kalender des Stadtteils. Ganz zu schweigen vom über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Erntedankfest. Dort marschierte er in den vergangenen Jahren immer an der Spitze. Das wird 2019 nicht der Fall sein. „„In diesem Jahr werde ich mit Freunden feiern und einfach nur zusehen““, sagt Sevenich mit Blick in die Zukunft.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort