Urdenbach "Alde Odebacher Jonges" waren wieder auf Tour

Urdenbach · Das Älterwerden muss nicht unbedingt mit Einsamkeit verbunden sein. Jedenfalls sind die rund 150 Mitglieder der Interessengemeinschaft "Alde Odebacher Jonges" (AOJ) alle zwischen 60 bis 92 Jahre alt und wollen sich nicht damit abfinden, dass viele Verwandte und Freunde nicht mehr da sind.

Sie wollen alte Kontakte beleben und Hans Krins, der "Baas" der Interessengemeinschaft, erklärt: "Unsere Leute haben ihre Wurzeln in Urdenbach. Dank vieler gemeinsamer Erinnerungen und Interessen ist das eine gute Basis."

Für ihren großen Jahresausflug hatten die "Alde Odebacher Jonges" einen sonnigen Tag erwischt, als sie in zwei Bussen mit fast 100 Teilnehmern zum Ausflug an den Mittelrhein starteten. Höhepunkt war eine romantische Schiffstour. Krins: "Für unsere Senioren ist es sehr viel mehr als ein Ausflug. Wir haben es uns seit fünf Jahren zum Ziel gemacht, nach Möglichkeit auch möglichst viele unserer gehandicapten Mitglieder mitzunehmen." In diesem Jahr hatte die Interessengemeinschaft das Schiff von Koblenz bis zur Loreley und zurück für sich gechartert. Platz genug also für jeden und auch für Rollatoren sowie Rollstühle. Selbstverständlich ließ jeder denen den Vortritt beim Besteigen des Schiffes oder auf dem Weg zum Mittagsbuffet, die nicht mehr so gut auf den Beinen sind. Ein Ehepaar habe sich auch diesmal wieder in jeder Minute um den blinden Freund gekümmert, berichtet der Baas. Jeder brachte sich auf andere Weise ein. So verfasst ein Mitglied immer die beliebten "Urdenbach-Rätsel". Ein anderes Mitglied hatte riesige Plakate erstellt, auf denen gut lesbar stand: "Alde Odebacher Jonges op Jück mem Baas". Toll auch, dass es zu aller Überraschung einen Musiker gab und die Gesellschaft aus Urdenbach schon beim Betreten des Schiffes musikalisch begrüßt wurde. Klar, dass alle am Loreleyfelsen feierlich gemeinsam "Ich weiß nicht, was soll es bedeuten" sangen. Fest steht: Dieser Ausflug wird für die "Alde Odebacher Jonges" schon wegen der überwältigenden Mitmenschlichkeit als "schönste Tour ever" in die Analen eingehen.

(RP)
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