Bauprojekt in Düsseldorf Das lange Warten aufs Minihaus

Unterrath · Lothar Daxenberger wartet seit dem vergangenen Jahr auf die Baugenehmigung für ein Tiny House in seinem Garten in Unterrath. Inzwischen hat er aber noch ein weiteres Problem: Sein Nachbar zeigte ihn wegen Hausfriedensbruch an.

 Lothar Daxenberger möchte in seinem Garten ein Minihaus bauen.

Lothar Daxenberger möchte in seinem Garten ein Minihaus bauen.

Foto: RP/gaa

Im vergangenen November sah sich Lothar Daxenberger kurz vor dem Ziel. Zwar war es nicht die Wunschlösung, aber auch mit einem Kompromiss konnte er leben, als er bei einem Termin mit der Stadt die mündliche Zusage erhalten hatte, im vorderen Drittel seines Gartens ein „Tiny House“ (Minihaus) für Sohn Daniel bauen zu dürfen. Kostenpflichtiger Inhalt Den Bau am Ende des Gartens seines Privatgrundstücks am Zeisigweg lehnte die Stadt ab, trotzdem waren Vater und Sohn glücklich, denn eigentlich fehlte nun nur noch die Zustimmung des Eigentümers des Nachbargründstücks, der städtischen Wohnungsgesellschaft (SWD). Doch inzwischen ist bei den Daxenbergers wieder Enttäuschung eingekehrt, denn das „Tiny House“ steht immer noch nicht.

„Mit der SWD stehe ich in Kontakt und warte täglich auf die Zusage. Meinen Nachbar, der das Grundstück gemietet hat, kenne ich seit Jahrzehnten. Er hat auch nichts gegen die Pläne“, hatte Lothar Daxenberger im November noch gesagt. Tatsächlich aber entwickelte sich über Monate eine schriftliche Auseinandersetzung mit dem Bauaufsichtsamt und der SWD, die ihm Anfang März per Einschreiben die Zustimmung zum Minihaus verweigerte.

Das änderte sich einige Wochen später. Nachdem Daxenberger ein Schreiben an Oberbürgermeister Thomas Geisel mit der Bitte, als Aufsichtsratsvorsitzender der SWD die Ablehnung zu überprüfen, geschickt hatte, erhielt er Mitte April doch die Nachbarvereinbarung.

Trotzdem ging es für Daxenberger mehr als problematisch weiter. Als er Mitte Juli mit den Ausschachtungsarbeiten beginnen wollte – die SWD hatte ihrem Mieter Bescheid gegeben, dass Daxenberger einen Holzzaun als Absicherung für die Baustelle einrichten und das Grundstück betreten möchte –, alarmierte der Nachbar die Polizei. „Sie stellte fest, dass der Mieter ein Hausrecht hat und es sich um Hausfriedensbruch handelt“, sagt Daxenberger, der nun nach der Anzeige wegen Hausfriedensbruchs die Baustelle stillgelegt hat. Seiner Meinung liegt der Verdacht nahe, dass auf irgendeiner Weise der Bau des Minihauses verhindert werden soll.

Immerhin teilte die Stadt auf Anfrage unserer Redaktion mit, dass er bald mit einer Baugenehmigung rechnen könne. Der Bauantrag von Ende Mai sei zunächst nicht vollständig gewesen, doch „die Unterlagen scheinen nunmehr komplettiert zu sein“ und die Beteiligungen der Fachämter, insbesondere wegen der Erschließung, seien eingeleitet worden.

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