Bürgermonitor Ärger um Fahrradständer in einer Parkbucht in Unterrath

Düsseldorf · An der Kalkumer Straße wurde durch die Metallbügel die einzige Parkbucht vor einer Apotheke blockiert. Bürger beschwerten sich erfolgreich.

 Michael Jeandrée an den Fahrradständern in der Parkbucht an der Kalkumer Straße, die inzwischen abmontiert wurden.

Michael Jeandrée an den Fahrradständern in der Parkbucht an der Kalkumer Straße, die inzwischen abmontiert wurden.

Foto: Julia Brabeck

Der Platz im öffentlichen Raum ist begrenzt und an einigen Stellen im Stadtgebiet deshalb hart umkämpft, da er von verschiedenen Nutzern eingefordert wird. Einen solchen Konflikt gab es nun an der Kalkumer Straße 113 vor der St. Georg Apotheke. Michael Jeandrée, stellvertretender Leiter der Apotheke, war überrascht, als im Oktober in der Parkbucht direkt vor dem Laden ein Metallgestänge mit dem Boden verschraubt wurde, das sich als Fahrradständer mit drei Bügeln herausstellte.

„Ich war verwundert, dass so etwas von der Stadt umgesetzt wird, ohne es den Anliegern anzukündigen oder mit diesen abzusprechen“, sagt Jeandrée. Zumal die Apotheke im Jahr 35 Euro an die Stadt zahlt, um für ihre Kunden einen Fahrradständer während der Geschäftszeiten vor der Tür aufstellen zu dürfen.

Bedarf an Fahrradabstellplätzen sei zwar trotzdem da, räumt Michael Jeandrée ein, und davon zeugen zudem die vielen an Baumschutzbügeln angeketteten Fahrräder im Umfeld, aber dass dafür ein Parkplatz wegfallen soll, hält Jeandrée doch für ziemlich unnötig. „Da gibt es doch wirklich andere Standortmöglichkeiten. Mehrere Kunden haben sich bei uns beklagt, weil das ja der einzige Platz vor unserer Apotheke ist, die ja auch von vielen älteren Menschen mit dem Auto aufgesucht wird.“

Problematisch sei zudem, dass die Fahrradbügel in der Dunkelheit nur schlecht zu sehen sind. „Und weil das Parkschild nicht abmontiert wurde, sieht das noch immer wie ein Autoparkplatz aus“, sagt Jeandrée. Er hat beobachtet, dass deshalb dort weiterhin ein Auto einparken wollte und beinahe gegen die Fahrradständer gefahren wäre.

Aber nicht nur in der Apotheke, die von einigen Bürgern fälschlicherweise als Auftraggeber für die Ständer gesehen wurde, sondern auch direkt bei der Stadt gab es Bürgerbeschwerden. Denn als Jeandrée dort nach dem Sinn der Maßnahme nachfragte und um Demontage der Anlage bat, teilte man ihm mit, dass dies bereits geplant sei. „Aufgrund begrenzter Personalkapazitäten und Priorisierungen von Aufträgen ist eine kurzfristige Entfernung des Fahrradständers aber wohl nicht absehbar“, hieß es seitens der Verwaltung.

Nachdem aber bis Mitte Februar immer noch nichts passiert war, hakte Jeandrée nach, ohne eine Antwort zu erhalten. Erst nach einer Anfrage unserer Redaktion an die Stadt und nachdem sich parallel Ferry Weber, Mitglied der FDP in der Bezirksvertretung 6, der von Bürgern um Hilfe gebeten wurde, am Dienstag einschaltet, wurde der Ständer am nächsten Tag abmontiert. „Die Anlage wurde von den Radfahrern nicht gut angenommen. Nun wird der generelle Bedarf an der Kalkumer Straße ermittelt und geprüft, ob es von Seiten der Anwohner dort noch Nachfrage nach Abstellmöglichkeiten im öffentlichen Raum gibt“, teilt ein Stadtsprecher mit. Im Moment gebe es auch keine Planung für einen alternativen Standort der Anlage in unmittelbarer Nähe. Deshalb würde der Fahrradständer voraussichtlich an einem anderen Ort im Stadtgebiet platziert.

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