Karneval in Düsseldorf Jens und Corinna Barkemeyer werden neues Prinzenpaar in Unterbach
Düsseldorf · Erst war er es nur für seine Frau Corinna, dann wurde Jens Barkemeyer auch vom Karnevalsausschuss in Düsseldorf-Unterbach zum Prinzen erkoren. Für den Verein bedeutet das Paar eine Premiere.
Corinna Barkemeyer hatte es eigentlich schon aufgegeben, ihren ganz persönlichen Prinzen zu finden. Aber innerhalb von zwei Jahren gelang der 41-Jährigen gewissermaßen ein Doppelerfolg. Jens Barkemeyer ist nämlich nicht nur ihr Ehemann geworden, sondern wurde jetzt auch noch zum Prinzen des Karnevalsausschusses (KA) Unterbach für die Session 2024/25 bestimmt. Und selbstverständlich hat der Steuerfachangestellte seine Frau als seine Prinzessin gewählt. „Bei unserem Polterabend hat man mir gesagt, ich würde nicht nur Jens, sondern ganz Unterbach heiraten“, sagt Corinna Barkemeyer amüsiert. „Das scheint zu stimmen.“
Die neue Prinzessin kam erst durch ihren Ehemann so richtig zum Karneval. Aber einmal dabei, macht sie es auch richtig. „Corinna gehörte zu den ersten elf Frauen, die 2023 in den KA aufgenommen wurden. Alle elf bringen sich gut ein und sind definitiv ein großartiger Zugewinn“, sagt KA-Geschäftsführer Daniel Hein. „Jens und Corinna sind damit auch das erste unserer 65 Prinzenpaare in den 69 Jahren der KA-Existenz, bei dem beide KA-Mitglieder sind.“
Der gebürtige Unterbacher und künftige Prinz Jens ist bereits seit 2010 im organisierten Karneval seines Heimatdorfs dabei. „Ich bin durch und durch Unterbacher und habe schon lange die Idee, irgendwann einmal den Prinzen zu machen“, sagt der 34-Jährige, der auch Mitglied bei den Unterbacher Schützen ist. Gleich nach der Anfrage des Karnevalsausschusses wurde es dann hektisch. „Wir sind direkt zum Ornatschneider gefahren. Zum Glück hatte er etwas da, was passte.“ Weil erst seit zwei Wochen feststeht, dass die Barkemeyers das Prinzenpaar sein werden und die Session schon bald beginnt, haben sich Prinz und Prinzessin gleich mit vollem Elan in die Garderobenauswahl gestürzt.
Das und auch die Herstellung der Prinzenorden, deren erster Entwurf bereits vorliegt, kostet Geld. Doch dabei werden der Steuerfachangestellte und die Kindheitspädagogin nicht allein gelassen. „Die Kosten in Unterbach sind ja noch human“, sagt Hein. „Aber wir wollen ja auch nicht, dass sich unsere Prinzenpaare in den Ruin stürzen, deshalb hilft der Verein.“
Aktuell wird der Auftrittsplan erarbeitet. Der beginnt am 16. November, wenn beim Hoppeditz-Erwachen in Unterbach auch die Prinzenkürung in der Sporthalle der Wichernschule gefeiert wird. 100 bis 110 Termine werden es wohl werden. Darunter auch drei Karnevalsumzüge – allerdings nicht in Düsseldorf. Am Rosenmontag wird man die Unterbacher auf den Hildener Straßen mit ihren „I-Ahh“-Rufen erleben.
Damit bei allen Besuchen von Seniorenheimen, Kindertagesstätten, bei den Auftritten bei Sitzungen, Biwaks und Partys alles dem karnevalistischen Protokoll und Ehrenkodex entspricht, werden Johannes Bremkens und Dieter Müller die beiden nach bestem Wissen und Gewissen unterstützen. Die beiden sollten vieles über den Unterbacher Karneval und dessen oberste Repräsentanten wissen, sie waren schließlich das Prinzenpaar der Session 23/24. „Ich habe vorher nicht nachgefragt, was alles auf mich zukommt“, bekennt Corinna Barkemeyer. „Ich lass mich einfach überraschen.“
Das Unterbacher Sessionsmotto „Esel hier und Narren dort… Traditionen leben fort“ wird übrigens nicht für die kleinen Jecken gelten. Das künftige Kinderprinzenpaar Johannes Sommers (11 Jahre) und Mariella Schey (9) hat für den Kinderkarneval das Motto „Asterix und Obelix“ ausgegeben.
An zwei Stellen im Text stand fälschlicherweise Unterrath statt Unterbach. Wir bitten das zu entschuldigen.