Diskussion um Unterrather Tor Der Eingang zu Unterrath soll schöner werden

Unterrath · Schon seit Jahren kämpfen die Bezirkspolitiker für eine ansprechende Bebauung an der Kreuzung An der Piwipp/Kalkumer Straße.

 Die Kreuzung Kalkumer Straße/Thewissenweg/An der Piwipp hat sich zu einer Schmuddelecke entwickelt.

Die Kreuzung Kalkumer Straße/Thewissenweg/An der Piwipp hat sich zu einer Schmuddelecke entwickelt.

Foto: Julia Brabeck

Bei der Standortprüfung für das neue Unterrather Schwimmbad ist auch der Eckbereich an der Kreuzung Kalkumer Straße/An der Piwipp/Thewissenweg in den Fokus der Stadtplaner geraten. Das Areal grenzt an einen der beiden möglichen Standorte des Schwimmbades am Rande des Großmarktgeländes, sodass die Idee entstand, für das gesamte Gebiet einen Bebauungsplan zu erstellen. Damit sollten neue Möglichkeiten für die Gestaltung der Ecke eröffnet werden, die den Eingangsbereich zum Stadtteil Unterrath bildet.

Um dessen Aufwertung kämpfen seit einigen Jahren die Bezirkspolitiker und haben dazu viele Anträge gestellt und Gespräche geführt – bislang allerdings ohne Erfolg. Die Gebäude auf beiden Straßenseiten sind in den letzten Jahren immer mehr heruntergekommen, die Wände sind mit Graffiti beschmiert, und viele Geschäftsräume stehen leer. Kein Wunder, dass der Bereich von Bürgern als Schandfleck bezeichnet wird. Der neue Bebauungsplan sollte eigentlich den Bau von höheren Gebäuden anstelle der alten Gebäude, die teilweise nur eingeschossig sind, ermöglichen. Zwei aufeinander abgestimmte Neubauten beidseitig der Kalkumer Straße sollten das Unterrather Tor bilden. Die vom Eigentümer vorgeschlagene Höhe von 13 Geschossen und die Nutzung für kurzzeitig anmietbare Büros und kleine vollmöblierte Wohnungen stießen aber bei einem Workshop auf Kritik bei den Bürgern. Diese wünschen sich dort vor allen Dingen Wohnungen und im Erdgeschoss Läden oder Dienstleistern wie einen Bäcker oder Frisör.

Der Investor hat deshalb überraschend von seinen Plänen Abstand genommen und angekündigt, die alten Häuser zu erhalten und lediglich die eingeschossigen Gebäude durch Neubauten zu ersetzen, die sich der Umgebungsbebauung anpassen. Da dafür kein neues Planungsrecht notwendig ist, wurde das Areal nun von der Verwaltung aus den Planungen für einen neuen Bebauungsplan ausgegliedert. Dagegen gab es jetzt aber Protest aus der Bezirksvertretung 6.

„Wir waren uns eigentlich einig, dass wir nicht nur einen Lückenschluss, sondern eine städtebauliche Entwicklung für diesen Bereich wollen. Wenn alles dort so bleibt, ist das nicht befriedigend, wenn wir nicht mutig sind, bleibt die Ecke tot“, sagt Peter Rasp, Fraktionsvorsitzender der SPD. Er möchte, dass weitere Gespräche mit dem Eigentümer geführt werden. Zudem soll der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung (APS) dafür sorgen, dass der Bereich wieder in einen künftigen Bebauungsplan aufgenommen wird, um dort zumindest Gebäude, die ein oder zwei Geschosse höher als die Häuser in der Umgebung sind, zu ermöglichen.

Das Stadtplanungsamt hätte sich zwar auch an dieser Stelle ein repräsentatives Gebäudeensemble gewünscht, hält aber weitere Gespräche mit dem Eigentümer für nicht zielführend. Dieser hätte nun ein schnelles Handeln angekündigt. Das Warten auf den neuen Bebauungsplan würde aber möglicherweise dazu führen, dass dort in den nächsten Jahren nichts passiert. „Wir wollen darauf drängen, dass dort zügig etwas Gutes entsteht. Nicht nur durch eine höhere Bebauung, sondern auch durch einheitliche Materialien kann eine Torwirkung erzeugt werden“, sagt Markus Stranzenbach vom Stadtplanungsamt.

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