Unterrath Unterrath im Dschungelfieber

Unterrath · Dr Stadtteil hat Karneval gefeiert: Am Samstag erst bei der Retematäng-Sitzung, Sonntag dann waren die Kleinen an der Reihe. Vor der Sitzung mit den Jungen und Mädchen gab es noch einen Kinderumzug durch das Viertel.

Bei den Unterrather Funken Blau-Gelb geht es in diesem Jahr exotisch zu: "Im Dschungel fliegen die Funken" — so lautet das Motto des Karnevalvereins. Am Wochenende wurde dementsprechend gefeiert.

Los ging's am Samstagabend mit der Retematäng-Sitzung im Schützenzelt an der Kartäuserstraße, zu der rund 900 Gäste kamen. Gleich zu Anfang der Sitzung gab es jedoch eine traurige Nachricht: Funkenpräsident Michael Siebel, der die Sitzung leiten sollte, konnte nicht kommen. "Mein Tarzan ist leider krank geworden und deshalb muss ich alleine moderieren", sagte Axel Roscher, Vizepräsident, der dann als Jane verkleidet durch das Programm führte.

Und das hatte es in sich: Neben dem Auftritt von der Tanzgruppe "Funkies", Büttenredner Winfried Ketzer und der KG Regenbogen mit ihrer Zirkuswelt gehörte auch der Besuch von Prinz Thomas II. und seiner Venetia Anke zu den Höhepunkten des Abends. Der Prinz Thomas hatte eine Sorge: seine Strümpfe. "Früher wollte ich immer, dass meine Frau kurze Röcke trägt. Jetzt, wo ich bei der Kälte mit diesen Stützstrümpfen unterwegs bin, weiß ich, warum die das nicht wollte", sagte er. Die Strümpfe ausziehen, wie es Venetia Anke dann vorschlug, wollte er dann aber doch nicht.

Das tat der Freude bei den Gästen jedoch keinen Abbruch: Für Ernst Minnieur, der mit seiner Frau als Indiana Jones kam, war es die erste Sitzung. "Wir waren nur früher mit unserer Tochter im Kinderkarneval. Am besten hat mir heute die Tanzgruppe gefallen", sagte er und will im nächsten Jahr wiederkommen.

Auch wenn die letzten Gäste erst um 4 Uhr morgens das Zelt verließen, eine Verschnaufpause gab es für die Funken nicht: Am Sonntag ging es direkt weiter mit einem Kinderumzug durch die Straßen Unterraths. Nur das Kinderprinzenpaar Jonas und Clara war nicht zu Fuß unterwegs, standesgemäß hatten sie auf einem offenen Gefährt Platz genommen, das Lianen und eine längere Kobra schmückten.

Löwen und Zebras unterwegs

Die Dekoration hing mit dem diesjährigen Dschungel-Motto der Karnevalsgesellschaft Unterrather Funken Blau-Gelb zusammen. Entsprechend war auch der Umzug am Sonntagnachmittag ganz im Zeichen von Löwen, Zebras und anderen wilden Tieren und vor allem eines: in Kinderhänden. Denn vor der Kindersitzung auf dem Festplatz marschierten rund 400 Karnevalisten durch den Stadtteil, auch ganze Schulklassen beteiligten sich. So war etwa Lehrerin Angelika Pauli mit ihren Schülern der Elsa-Brandström-Schule mit dabei, getreu der Devise "Im Dschungel fliegen die Funken" war ihre Klasse als Horde wilder Katzen unterwegs. Einer der Leoparden war der zehnjährige Hessel, der mit seinen Mitschülern kräftig Karnevalsstimmung in die Unterrather Straßen brachte. "Helau" hallte es auch immer wieder zurück. Die gepunkteten Kostüme hatten die Kinder in der Schule gemeinsam gebastelt, sie finde es wichtig, "dass der Nachwuchs in der Brauchtumspflege mitwirkt", so Pauli.

Dieses Interesse teilt auch der Funken-Vorsitzende Michael Huschens, weshalb er bereits vor einigen Monaten die Schulen einlud, beim Kinderkarnevalsumzug mitzumachen. Im Dschungel-Festzelt angekommen, warteten bereits Clowns und Zauberer auf die Kinder.

(RP/anch)
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