Unterbilk Sport im Park startet ins zweite Jahr

Unterbilk · Im Bürgerpark trafen sich gestern die erste Aktiven, um zu trainieren. Das kostenlose Gesundheits- und Fitnesstraining für Jedermann gibt es an 14 Stellen in der Stadt.

 Ein Trainer, der seine Mannschaft zum Auftakt von Sport im Park im Griff hat: Tobias Schmitz (ganz rechts) macht alle Übungen vor.

Ein Trainer, der seine Mannschaft zum Auftakt von Sport im Park im Griff hat: Tobias Schmitz (ganz rechts) macht alle Übungen vor.

Foto: Torsten Thissen

Die zwei Frauen sehen aus, als hätten sie sich spontan dazu entschlossen, einmal richtig zu trainieren. Sie tragen Jeans, die eine einen Pullover, die andere hat nicht einmal ihre Jacke ausgezogen, doch sie wird es noch im Laufe der nächsten Stunde tun. Dafür sorgt schon Tobias Schmitz, der Trainer hier im Bürgerpark. Direkt vor dem Landtag hat er etwa 20 Menschen versammelt, die meisten tragen Sportzeug, haben gar eine Yoga-Matte mitgebracht oder wenigstens ein Handtuch, auf dem sie ihre Übungen absolvieren können.

 Ein Trainer, der seine Mannschaft zum Auftakt von Sport im Park im Griff hat: Tobias Schmitz (ganz rechts) macht alle Übungen vor.

Ein Trainer, der seine Mannschaft zum Auftakt von Sport im Park im Griff hat: Tobias Schmitz (ganz rechts) macht alle Übungen vor.

Foto: Torsten Thissen

Sport im Park heißt das Angebot der Stadt an ihre Bewohner, und es geht bereits ins zweite Jahr. Es handelt sich um ein kostenloses Gesundheits- und Fitnesstraining, mit qualifizierten Trainern, die die Teilnehmer anleiten. Es gibt intensives Fitnesstraining für Fortgeschrittene, Gesundheitssport für weniger trainierte Düsseldorfer, Tai Chi und Qui Gong, Yoga und Pilates, Zumba und Tanzfitness - wer sich das Programm durchliest, der bekommt schnell den Eindruck, dass die Düsseldorfer ein deutliches Bewegungsdefizit haben, das sie in diesem Jahr aufholen wollen. Tatsächlich macht das Ganze aber augenscheinlich viel Spaß.

Zumindest an diesem Tag auf der Wiese vor dem Landtag. Schmitz lässt Liegestütze machen, er leitet seine Schützlinge zum Hampelmann an, der Trainer schaut, geht auch herum und korrigiert, motiviert und lässt den Menschen zwischendurch kleine Pausen, um etwas zu trinken. Zirkeltraining ist anstrengend, schweißtreibendend - und macht glücklich.

Für Esther Hahn geht es bei Sport im Park allerdings nicht nur um die reine Bewegung, den Gesundheitsaspekt des Programms. Sie ist bereits augenscheinlich fit, joggt regelmäßig im Wald und macht wöchentlich mehrmals Krafttraining. Die 29-Jährige ist heute zum ersten Mal dabei, weil sie mit Menschen aus der Nachbarschaft etwas unternehmen wollte, wie sie sagt. Sie trifft sich mit zwei Freunden auf der Wiese. Es gibt also einen geselligen Aspekt, der das Programm so interessant für die Menschen macht, dass sie bei jedem Wetter, in den Schulferien und an Feiertagen kommen. Letztes Jahr hat Schmitz einmal das Training unter die Kniebrücke verlegt, da hatte es gegossen wie aus Kübeln, und dennoch kamen sporbegeisterte Düsseldorfer, die partout nicht zuhause bleiben wollten. "Selbst wenn es schneit, ziehen wir das durch", sagt Marc Schlischka vom Sportamt der Landeshauptstadt. In diesem Jahr gibt es natürlich passend zum Tour de France-Auftakt ein besonderes Training, das "Fit zur Tour" machen soll. Auf dem Apolloplatz geht jeden Dienstag um 18 Uhr und jeden Freitag um 17 Uhr eine Gruppe dem Cycling nach, die Menschen setzen sich also auf ein Indoor-Fahrrad, um draußen auf der Stelle zu strampeln. Das Fit zur Tour-Programm geht allerdings nur bis zum 27. Juni.

Eine Stunde dauert eine Trainingseinheit, und am Ende sind dann auch die beiden Frauen in Jeans ins Schwitzen gekommen. Deutlich errötet ziehen sie ihre Jacken über. Ihr Nachbar, der im Trainingsanzug die Stunde absolviert hat, rollt seine Matte zusammen. Er will wiederkommen, hat im vergangenen Jahr schon einen Kurs durchgezogen. Natürlich reden am Ende auch alle über das kalte Wetter. Obwohl: Warm genug ist ihnen ja geworden.

(RP)
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