Unterbilk Poller am Kirchplatz verfehlen Zweck

Unterbilk · Im September sind entlang der Elisabethstraße zur Einfahrt auf den Kirchplatz rot-weiße Poller aufgestellt worden, damit dort Pkw nicht widerrechtlich parken. Seitdem wird die Absperrung einfach umfahren - über die Wiese.

Lange hat der Kirchplatz gelitten, als die Wehrhahnlinie noch im Bau war. Container und Material ist dort immer wieder abgeladen worden in der Zeit der Bauarbeiten. Mit Fertigstellung der U-Bahn blühte dann auch wieder die Fläche zwischen Elisabeth- und Friedrichstraße auf, Bäume wurden gepflanzt, die Wiese nachgesät. Auch das Angebot in den grünen Pavillons stimmt - Blumen, Fritten, etwas Süßes. Wenn das Wetter stimmt, verbringen vor allem Berufstätige aus der Nachbarschaft ihre Mittagspause auf dem Platz, der ein bisschen wie eine Idylle ist mitten im Zentrum. Seit im vergangenen Sommer aber neue Poller aufgestellt wurden, ist es vorbei mit der schönen Optik. Wolfgang Fiegen spricht sogar von "Steuerverschwendung und einem Schildbürgerstreich".

Entlang der Elisabethstraße sollte die Auffahrt auf den Kirchplatz mit rot-weißen Pfosten unterbunden werden. So wie es schon seit Jahren der Fall auf der anderen Seite des Platzes ist. Dort stehen entlang der Friedrichstraße grüne Pfosten. Offenbar lassen sich aber nur wenige von der neuen Absperrung nachhaltig beeindrucken, immer wieder sieht Fiegen solche, die einfach über die Wiese ausweichen. Inzwischen ist in dem Bereich nur noch Matsch übrig, den die Autoreifen fast bis vor die Tür der St. Petri Kirche verteilen. Vor allem, wenn das Wetter auch noch so nass wie im Augenblick ist.

Mit dem Kirchenvorstand hatte Wolfgang Fiegen, der jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit am Kirchplatz mit dem Rad vorbeikommt, schon Kontakt aufgenommen, "das war die Stadt", sagt er. Er gibt zu bedenken, dass die Poller ein Hindernis für jene darstellen, die gehbehindert sind und mit dem Auto bis vor die Tür gebracht werden müssen.

Eine Besichtigung des Geländes hat es mit der Stadt gegeben, sagt Alfred Kater vom Kirchenvorstand. Er sieht beide Seiten der Medaille: "Ist die Zufahrt offen, stehen immer wieder Autos auf dem Platz", sagt er. So wie dieser aber jetzt abgesperrt wurde, "ist es nichts Halbes und nichts Ganzes". Zumal auch Rollator-Fahrer Mühe hätten, durch die Öffnungen zu kommen. Eine einfache Lösung wäre in seinen Augen, zwei oder drei dicke Steine auf der Ecke der Wiese zu platzieren, "dann kommt kein Auto mehr durch", sagt Kater. Der gesamte Bereich befindet sich in der Unterhaltungspflicht des Amtes für Verkehrsmanagement, wie Michael Buch von der Stadt erklärt. "Einige Fahrzeuge nutzen die Grünfläche widerrechtlich neben den Pollern und beschädigen dabei die Rasenfläche", sagt Buch. Zwei Findlinge will das Amt für Verkehrsmanagement aufstellen, so wie es Kater vorgeschlagen hat, die verhindern sollen, dass Autofahrer die Poller umfahren.

(RP)
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