Kirchengemeinden in Düsseldorf Pfarrer Martin Kammer hört auf

Düsseldorf · Der 65-Jährige wird am Sonntag mit einem Gottesdienst in den Ruhestand verabschiedet. Fast 40 Jahre war er Pfarrer in der evangelischen Friedenskirche.

 Pfarrer Martin Kammer geht in den Ruhestand.

Pfarrer Martin Kammer geht in den Ruhestand.

Foto: evdus/S.Lepke

Sein Berufswunsch, Pfarrer zu werden, entstand in den 1970er-Jahren in der Anbetungskirche in Hassels. In der dortigen Jugendarbeit fühlte Martin Kammer sich wohl, hatte vor seinem Abitur als ehrenamtlicher Mitarbeiter zum Beispiel Sommerfreizeiten nach Bornholm oder Südtirol mit organisiert. Seit 39 Jahren ist Martin Kammer nun Pfarrer in der evangelischen Friedenskirche in Unterbilk und geht jetzt in den Ruhestand. Am Sonntag, 29. Januar, wird er von Superintendent Heinrich Fucks in einem Gottesdienst in der Friedenskirche, Florastraße 55, um 15 Uhr verabschiedet und von seinen pfarramtlichen Aufgaben entpflichtet.

Sein Vikariat hat Kammer im Januar 1984 in der Immanuelkirche an der Pionierstraße absolviert und seinen ersten eigenen Gottesdienst einen Monat später im Gemeindezentrum an der Gladbacher Straße gehalten. Beide Gottesdienststätten hat die Friedens-Kirchengemeinde inzwischen aufgegeben. „Unsere Gemeindemitgliederzahlen haben sich bis heute fast halbiert auf 6100. Wir haben uns auf die Friedenskirche in der Mitte mit guter Verkehrsanbindung konzentriert. Und das ist wunderbar gelungen“, sagt Kammer. Er hat einen hohen Anspruch an die Ästhetik des Ortes. „Mir ist wichtig, dass Menschen sich in unseren Räumen willkommen fühlen“, sagt der 65-Jährige.

Vor 30 Jahren hat Kammer nach dem Gottesdienst das Kirchencafé in der Friedens-Kirchengemeinde eingeführt. Gerade für alleinstehende Senioren ist die Begegnung bei Kaffee und Keksen nach dem Gottesdienst ein Highlight des Sonntags und wirkt der Einsamkeit entgegen. Auch junge Familien mit Kindern nutzen den Treffpunkt zum Austausch. Gern erinnert sich Kammer an die Sommerfreizeiten mit Jugendlichen zum Beispiel auf die Insel Terschelling. Es stand jedes Mal ein Thema im Mittelpunkt, wie zum Beispiel die Schöpfung und der Schutz der Natur.

Auch in der Begleitung von Angehörigen angesichts des Todes eines geliebten Menschen sieht der Gemeindepfarrer eine wichtige Aufgabe. „Viele sind wie gelähmt bei der Begegnung mit dem Tod. Da erlebe ich oft Sprachlosigkeit.“ Von 2001 bis zur Zusammenlegung der drei Düsseldorfer Kirchenkreise Süd, Nord und Ost zu einem evangelischen Kirchenkreis 2007 war Martin Kammer Synodalassessor, Mitglied der Kirchenleitung, im damaligen Kirchenkreis Düsseldorf-Süd und engagierte sich zum Beispiel in der Städtepartnerschaft mit Reading.

Für den Ruhestand hat der reisefreudige Pfarrer schon einen Plan. „Ich war schon in Kanada, oft in Peru, Südafrika, Jordanien und weiteren fernen Ländern, aber Coburg, Goslar und andere Städte im Nahbereich kenne ich noch nicht. Ich habe mir die Bahncard 100 gekauft, und will mit dem Zug Deutschland bereisen.“ Anschließend will Martin Kammer dann sein Hobby zum Ehrenamt machen und weiterhin Gemeinde-Reisen organisieren.

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