Geschichte in Düsseldorf Unterbilk und seine Gaslaternen

Unterbilk · Bei einem Rundgang lernten die Teilnehmer nicht nur etwas über die Geschichte des Gaslichts.

 Die Teilnehmer erfuhren an der Palmenstraße, warum die Straße so heißt.

Die Teilnehmer erfuhren an der Palmenstraße, warum die Straße so heißt.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Fast 30 Düsseldorfer haben sich vor dem Florapark versammelt, um an einem Gaslicht-Spaziergang in Unterbilk teilzunehmen. Die Referenten Andreas Meßollen und Reinhard Lutum verbinden ihr Wissen über Gasbeleuchtung mit einer unterhaltsamen Geschichtsstunde über den alten Stadtteil. „Bilk und Hamm sind die ältesten Kirchengemeinden Düsseldorfs. Hier kann man die Geschichte der Stadt ablesen“, erzählt Meßollen, der sich unermüdlich für das Gaslicht einsetzt und sich deshalb auch gern Andy Gasketeer nennt. „Die Geschichte kann man in Düsseldorf auch anhand der Beleuchtung wahrnehmen. Das ist einzigartig in Deutschland“, fügt er hinzu.

Start der Tour ist auf der Palmen­straße, was auch gleich die erste Frage aufwirft. Warum heißt die Straße Palmenstraße, Palmen sind dort doch keine zu sehen. Die Antwort ist schnell gefunden: 1875 entstand dort, wo sich heute der Floragarten befindet, für die gut betuchten Düsseldorfer ein luxuriöser Palmengarten mit einem Konzerthaus. Eine Pferdetram verband den noblen Garten mit der Stadt und auch die neu gebaute Eisenbahnlinie machte Unterbilk zu einem rasant wachsenden und beliebten Stadtteil.

Auf der Palmenstraße steht auch eines der ältesten Gasleuchten-Modelle – das Alt-Düsseldorfer-Modell, das seit 1866 bis heute, jetzt als elektrische Lampe, produziert wird. „Das heißt aber nicht, dass die Laterne schon früher hier stand“, berichtet Meßollen. „Nach 1945 hat die Stadt das gesamte Gasbeleuchtungsnetzwerk im Stadtgebiet wiederhergestellt. Da wurde einiges verändert.“ Anhand eines Modells erklärt er die Funktion der alten Gasleuchten, die immer noch mit Druckwellen gestartet werden. Mittlerweile werden die Lampen aber auf eine elektronische Zündung umgerüstet. Das sei wegen der Gas-Umstellung in den nächsten Jahren nötig, so Lutum.

Isabella Wulf ist eine der wenigen jüngeren Teilnehmerinnen des Spazierganges. Die 27-Jährige wohnt seit zwei Jahren in Bilk und ist begeistert von der Veranstaltung. „Ich war schon immer an Geschichte interessiert. Hier kann ich etwas über die Historie des Stadtteils und auch über Gaslaternen erfahren. Das ist sehr spannend.“ Hinzu käme, dass der Spaziergang eine schöne Gelegenheit sei, neue Leute aus unterschiedlichen Generationen kennenzulernen.

Tag des offenen Denkmals Wer sich für die Düsseldorfer Geschichte und Gasleuchten interessiert, hat am Tag des offenen Denkmals am 8. September die Möglichkeit, an einem Gaslicht-Spaziergang durch den Stadtteil Carlstadt teilzunehmen.

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