Verwaltung soll Standorte prüfen Düsseldorf soll Stadtstrand bekommen - aber wo?

Unterbilk/Hafen · Am Rhein in Düsseldorf soll ein Stadtstrand mit Gastronomie entstehen. Zwei Standorte stehen dafür in der Diskussion: die Wiese auf der Landzunge am Parlamentsufer und das Gelände oberhalb des Paradiesstrandes. Beide Standorte haben Vor- und Nachteile.

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Foto: Hans-Juergen Bauer

Ein Party-Strand in der Stadt - das gab es bis 2006 mit dem Monkey's Island im Medienhafen. Düsseldorf war damals Vorbild, andere Städte orientierten sich an dem Ausflugsziel auf der Insel, auf der später das Hyatt-Hotel errichtet wurde. Heute gibt es in vielen Großstädten Party-Strände, sie schaffen urbanes Lebensgefühl. Nur nicht mehr in Düsseldorf. Das soll sich ändern: Auf Initiative der Ampel-Kooperation sollen nun Standorte für einen Stadtstrand geprüft werden.

Die wichtigsten Infos im Überblick

  • Ausgangslage

Vor dem Strand war das Badeschiff. Bereits vor zehn Jahren machten die Grünen im Stadtrat den Vorschlag, so ein Schwimmbad, wie man es zum Beispiel aus Berlin kennt, am Rhein aufzubauen. Das ist in Düsseldorf jedoch nicht realisierbar. Der Rhein ist nicht die Spree, an seinem Ufer ein solches Schiff zu verankern, ist eine schwierige und teure Herausforderung. In der Sondersitzung des Stadtrates am Dienstag hat die Politik die Stadt deshalb beauftragt, Flächen für einen Stadtstrand ohne Schiff, dafür aber mit Gastronomie zu prüfen.

  1. Parlamentsufer

So ein Party-Strand könnte zum Beispiel auf der Landzunge am Parlamentsufer neben der Marina entstehen. Dieser Standort ist der Favorit von Grünen-Politikerin Iris Bellstedt: "Dieser Ort ist gut erreichbar", sagt sie. Genug Publikum würde der Strand wohl auch bekommen aus dem Regierungsviertel und den Firmen im Medienhafen. Pluspunkt: Die leidende Gastroszene in dem Viertel könnte durch einen neuen Mitbewerber aufgewertet werden. Nachteil des Standorts ist die Größe: Mit Wasser an beiden Seiten wäre ein Strand stark begrenzt, könnte sich bei Erfolg kaum vergrößern.

  1. Paradiesstrand

Ein Party-Strand am Industriegebiet würde vor allem einen Wunsch von FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann erfüllen: Sie hatte die Stadt gebeten, für den Strand Flächen zu berücksichtigen, an denen keine Anwohner durch Lärm gestört werden. Der Paradiesstrand ist außerdem im Sommer schon sehr beliebt bei Ausflüglern, genügend potenzielle Gäste gäbe es also auch an diesem Ort. Und: Er ist weitaus größer als Standort Nummer eins. Die Anbindung an den ÖPNV ist jedoch schlecht -nur ein Bus fährt dorthin.

  1. Vorgehen

Die Verwaltung soll außer den vorgeschlagenen Flächen zeitnah noch andere Orte auswählen. Sie sollen mindestens 1000 Quadratmeter groß und stadtnah sein. "Lörick würde als Standort zum Beispiel nicht passen", sagt Bellstedt. Ist ein Ort gefunden, wird ein Wettbewerb ausgeschrieben, Investoren können sich mit einer Idee für den Strand bewerben. Die Stadt wählt dann aus. Sie selbst wird den Strand nicht betreiben - angesichts der angespannten Haushaltslage wäre das zu teuer. Sie wird auswählen, wer den Zuschlag bekommt. Laut Bellstedt gibt es bereits mehrere Interessenten für das Projekt.

(lai)
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