Herbstfest in Düsseldorf Wieder Partystimmung im Lorettoviertel
Düsseldorf · Beim Loretto-Herbstfest in Düsseldorf-Unterbilk waren die Straßen zwischen Bilker Kirche und Jürgensplatz gut besucht. Für die Händler sind solche Feste in Krisenzeiten wichtig.
Die Party startete mit Einbruch der Dunkelheit. Da verwandelte sich das Loretto-Herbstfest in eine Outdoor-Area. Mehrere DJs machten Musik und hoben die Stimmung der Besucher. Jedenfalls bis 22 Uhr, da war musikalische Stille verordnet, die auch vom Ordnungsamt durchgesetzt wurde. Schluss war mit dem Freiluft-Spaß dennoch nicht. Die Geschäfte waren bis 24 Uhr geöffnet und die Gruppen von Herbstfest-Fans nutzten das zumindest abends trockene Wetter, um das laue Lüftchen und ein paar kulinarische Köstlichkeiten zu genießen.
Es war das zweite Fest des Jahres im Lorettoviertel. „Dadurch wollen wir Händler Frequenz auf die Straße bringen“, sagt die Sprecherin der Werbegemeinschaft Lorettostraße, Karin Hammermann. „Schon im August und September gab es Umsatzrückgänge. Es kommt viel zusammen: Corona, Krieg, die Gaskrise. Man merkt, dass die Leute Angst haben, dass das Geld knapp wird.“
Davon war allerdings während des Festes wenig bis gar nichts zu spüren. Bereits nachmittags waren im Viertel mehr Passanten unterwegs, als an normalen Samstagen. Und abends war es zwischen Bilker Kirche und Jürgensplatz gut gefüllt. „Vielleicht auch deswegen, weil Händler und Gastronomen mit einem veränderten Angebot dabei sind“, sagt Hammermann.
So feierte etwa das „Re:Living Interior Studio“ die Eröffnung des Showrooms in den Räumen von Stewardress und auch „Body Street“, ein Sportstudio, erstmalig mit Demonstrationen mitten auf der Lorettostraße zu finden. „Wir sind mit unserem Studio an der Bilker Kirche lokalisiert und waren bei den Loretto-Festen immer etwas weg vom Schuss“, erläutert Studio-Leiterin Sophie Gohla. „Wir wollten unser Sichtbarkeit erhöhen und sind diesmal tagsüber mittendrin.“

Blick auf Düsseldorf vom Rheinturm aus
Insgesamt hatte das Loretto-Herbstfest eine hohe Anziehungskraft. „Es kommen viele, die nicht aus dem Viertel sind, um mitzufeiern. Aber sie kaufen nichts ein“, gab Anwohnerin Dagmar Kaufmann zu bedenken. Und doch bleibt die Hoffnung. „Ich bin happy, dass wir wieder eine große Aktion auf der Lorettostraße hatten“, sagt Hammermann und ergänzt: „Ich hoffe, dass die Menschen in den Stadtteilen ihren lokalen Handel unterstützen. Inhabergeführte Läden sind immer etwas deutlich anderes als die von großen Handelsketten geleiteten Standardgeschäfte.“