Unterbilk Der Floragarten hat wieder eine Fontäne

Unterbilk · Auf Initiative der Bezirksvertretung 3 sprudelt der Wasserstrahl nach mehr als 30 Jahre wieder. 65.000 Euro hat die Installation gekostet.

 Seit gestern sprudelt die Fontäne im Floragarten wieder. Bezirksbürgermeister Marko Siegesmund durfte sie starten.

Seit gestern sprudelt die Fontäne im Floragarten wieder. Bezirksbürgermeister Marko Siegesmund durfte sie starten.

Foto: andreas bretz

Ganz dunkel kann sich Gerd Deihle von der SPD noch daran erinnern, dass im Floragarten mal eine Fontäne gesprudelt hat. Irgendwann in den 80ern muss das gewesen sein. Als der Wunsch in der Bezirksvertretung 3 aufkam, wieder eine Düse für eine solche Fontäne zu installieren, da war der heutige Bezirksbürgermeister Marko Siegesmund (SPD) noch nicht im Amt, er war noch nicht einmal Mitglied im Gremium. Trotzdem war er gestern einer der ersten, der ein Selfie machte mit der Fontäne, von der kleinen Brücke aus, die über den Teich führt - "für Facebook", sagte er. Und er hatte als Bezirksbürgermeister natürlich auch die Ehre, den fünf Meter hohen Wasserstrahl einzuschalten.

Viele Kollegen aus der Bezirksvertretung waren gekommen, seine Stellvertreter Walter Schmidt (CDU) und Dietmar Wolf (Grüne) etwa, Gartenamtsleiterin Doris Törkel und ihr Mitarbeiter Alexander Richter, der die Planung übernommen hat, waren da. Die Fontäne ist nicht nur schön anzuschauen, "sie gehört auch zur Geschichte des Parks und verbessert die Gewässerqualität", sagte Törkel. Mit einer Gewässertiefe von 80 Zentimetern könne ein Weiher mit Baumbestand außenrum und Wasservögeln darauf schnell umkippen. Zweimal war bereits eine komplette Entschlammung notwendig - 2000 und 2010 -, "190.000 Euro hat die letzte Entschlammung gekostet", erzählte Schmidt, für den die Fontäne eine gut angelegte Investition ist, die die Verschlammung zwar nicht stoppt, zumindest aber hinauszögert. 65.000 Euro hat die Bezirksvertretung für die Installation aus Bauunterhaltungsmitteln bereitgestellt. 1876 wurde der Floragarten mit dem 3000 Quadratemeter großen Teich angelegt, für den Eintritt genommen wurde, "eine Parkanlage für privilegierte Bürger", erzählte Doris Törkel. Die Menschen wollten damals sehen und gesehen werden. Als die Anlage 1902 in Kommunalbesitz überging, "baute man die Kostbarkeiten ab", so Törkel - Schmuckbeete verschwanden, Palmenhaus und Musiktempel wurden abgerissen. Irgendwann war auch die Fontäne weg. Vieles ist zurückgekommen, mit der Florabar hat der Park wieder eine Gastronomie, und jetzt plätschert auch das Wasser für die Menschen im Stadtteil.

(RP)
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