Unterbach Unterbacher Feuerwehr begeistert Nachwuchs

Unterbach · Viel Programm vor allem für die Kinder gab es beim Fest der Freiwilligen Feuerwehr. Die feierte auch ihr neues Gerätehaus.

 Der elfjährige Matthias Fischer (vorne mit Helm) ist begeistertes Mitglied der Jugend-Feuerwehr in Unterbach.

Der elfjährige Matthias Fischer (vorne mit Helm) ist begeistertes Mitglied der Jugend-Feuerwehr in Unterbach.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Kai-Philipp ist fasziniert: Immer wieder nimmt der Zweieinhalbjährige sich den Feuerwehrschlauch und spritzt aus drei Metern Entfernung den auf Holz aufgemalten brennenden Kochtopf oder das kleine in Flammen stehende Gebäude um. "Da ist jede Pommes plötzlich uninteressant", sagt Mutter Martina Schmitz. "Ein Nachbar hat Kai-Philipp einen Feuerwehrhelm geschenkt. Das ist das absolute Highlight." Um auch anderen Kindern eine Chance zu geben, sich beim Fest der Freiwilligen Feuerwehr in Unterbach als Feuerwehrleute zu versuchen, musste der Kleine trickreich weggelockt werden: "Komm, wir üben noch ein bisschen mit dem Gartenschlauch", meinte die Mutter. Auch die 30 aktiven Freiwilligen Feuerwehrleute und die neun Jugend-Feuerwehrleute in Unterbach fanden die Szene schön. Sie fühlten sich an die eigene "Laufbahn" erinnert.

"Mattias Fischer hat uns schon vor Jahren in den Ohren gelegen, er wolle bei der Jugend-Feuerwehr mitmachen. Jetzt endlich war es soweit", sagt der stellvertretende Löschgruppenführer Daniel Buth. Der elfjährige Fischer ist nun seit zweieinhalb Monaten Jugend-Feuerwehrmann: "Die Gemeinschaft ist toll", sagt er begeistert: "Ich bin zwar noch Anwärter, aber schon bei allen Sachen dabei." So hat er in seiner kurzen Zeit als Aktiver bereits einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert und fuhr auf allen Fahrzeugen der Feuerwehr mit. "Feuerwehrmann ist mein Traumberuf", sagt er. Auch beim Fest war er überall dabei: Pumpte das Wasser für das Spritzenspiel in die kindgerechten Feuerwehrschläuche, schaute beim Tischkicker nach dem Rechten und baute geduldig das Riesen-Jengaspiel immer wieder auf, wenn es umgefallen war.

Chef der Jugend-Feuerwehr in Unterbach ist Martin Gebauer. "Rund 50 Prozent der erwachsenen Aktiven kommen bei uns aus der Jugend-Feuerwehr. Ich ja auch", erzählt der Jugendwart. Er gehörte 1997 genau wie Buth schon zu den Gründungsmitgliedern der Unterbacher Nachwuchsfeuerwehr-Gruppe und hat beobachtet, wie sie sich über zwei Jahrzehnte entwickelt hat. "Es nimmt Freizeit in Anspruch, aber es ist Qualitätsfreizeit, weil es großen Spaß macht. Die Verantwortung, die man trägt, ist ein Teil davon", so Gebauer.

Dass die Freiwillige Feuerwehr für die Sicherheit der Menschen in der Stadt ein hohes Maß an Verantwortung trägt, machte auch Düsseldorfs Feuerwehr, Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz-Dezernentin Helga Stulgies deutlich. "Die Freiwillige Feuerwehr ist ein fester Bestandteil im Rettungskonzept. Einige Situationen sind von der Berufsfeuerwehr alleine gar nicht zu stemmen. Beispielsweise bei Waldbränden oder Hochwasser sind die Freiwilligen Gold wert", sagte die Beigeordnete beim Besuch der Veranstaltung, der ihr sichtlich Spaß bereitete. "Solche Feste sind die angenehme Seite der Arbeit", so Stulgies lächelnd.

Sowieso war es ein angenehmer Tag bei der Feuerwehr, eher Nachbarschaftsfest als Leistungsschau, obwohl es auch Demonstrationen des Brandbekämpfungskönnens gab und die Feuerwehr stolz ihr neues Gerätehaus und das neue Hilfeleistungs-Löschfahrzeug zeigte - das erste von insgesamt zehn einer neuen Generation. "Solche Gelegenheiten stärken die Identifikation mit dem Stadtteil und den Zusammenhalt", meint Martina Schmitz über das Fest. Und eine neue Generation von Freiwilligen Feuerwehrleuten wird neugierig auf die Aufgaben gemacht.

(RP)
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