Düsseldorf Ideen für Neubaugebiet in Unterbach

Unterbach · Fünf Entwürfe für die Neuplanung des ehemaligen Rewe-Lagers zu einem Wohnquartier wurden in einer Präsentation der Öffentlichkeit gezeigt. Jetzt wird eine Empfehlungskommission entscheiden, wer das Rennen macht.

 Bürger konnten sich die Entwürfe zur Neuplanung des ehemaligen Rewe-Lagers anschauen und Fragen dazu stellen.

Bürger konnten sich die Entwürfe zur Neuplanung des ehemaligen Rewe-Lagers anschauen und Fragen dazu stellen.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Die Paul-Gerhardt-Kirche ist gefüllt. Viele interessierte Bürger nutzen die Chance, sich die Planungen für das 5,2 Hektar große Gelände des ehemaligen Logistikstandorts genau darstellen zu lassen. Sie sehen Hofgruppen auf Sockeln, Wohnen auf Schollen, Freiflächen und Bezüge zur umliegenden Natur und Bebauung. Unterschiedliche Verkehrskonzepte, Seniorenwohnen und die Kita zentral am Eingang gelegen oder in den Landschaftsraum integriert.

Es ist die letzte von drei Veranstaltungen des städtebaulichen Gutachterverfahrens, in der die Architekten und Landschaftsplaner ihre Ideen vorstellen. Darunter zwei Büros aus Düsseldorf. Planungsdezernent Gregor Bonin: "Zunächst war die gemeinsame Haltung geprägt von vielen Fragestellungen, aber die Teams sind da und es geht jetzt darum ein Stück Unterbach weiterzubauen", sagt er. Die Planer waren aufgerufen städtebauliche Ideen zu entwickeln, die zum Standort passen und hatten aus zwei vorangegangenen Veranstaltungen Wünsche und Kritik von Anwohnern mitgenommen. Im Fokus standen dabei stets Fragen nach dem steigenden Verkehrsaufkommen, der baulichen Dichte und der Integration des Viertels an Unterbach sowie die Anbindung an das Landschaftsgebiet.

Besorgt erkundigen sich nach der Vorstellung der neuen Konzepte viele nach dem tatsächlichen Umfang der geplanten Bebauung. Manfred Peter vom Bürger- und Heimatverein bringt die Bedenken auf den Punkt: "Wie viele Wohneinheiten müssen entstehen, damit sich das Projekt lohnt?", fragt er. Rolf Lauer von der Hochtief Projektentwicklung entgegnet: "Es werden mehr als 200, dazu muss man kein Hellseher sein." Doch die Entwürfe zeigen aus seiner Sicht, dass sich sehr viel zum Positiven verändern wird. "Wenn das, was entsteht, zu Unterbach passt, wo ist das Problem, wenn es 400 Wohnungen sind?", fragt er. Die Planungsteams haben versucht, die Bedenken aus den ersten Anhörungen zu berücksichtigen. Aus Sicht von Planungsdezernent Gregor Bonin sind 300 Wohnungen realistisch. Während die Bürger in vielen Wortmeldungen auf die zunehmenden Verkehrsprobleme auf der Gerresheimer Landstraße und den mangelnden öffentlichen Personennahverkehr hinweisen, scheinen die städtebaulichen Entwicklungen der Teams zunächst auf keine allzu große Kritik zu stoßen. Dass Wohnfläche gebraucht wird, jedoch kein weiterer Einzelhandel, merkt ein Bürger an. Allerdings freut er sich, dass so mehr Menschen nach Unterbach kommen können.

"Das Kleinteilige macht den Charme aus und Nachbarschaft ist sehr wichtig", stellen die Planer von Petzinka Pink Architekten aus Düsseldorf fest. Sie wollen die dörfliche Struktur aufnehmen, plädieren für Wiesen und Tiefgaragen unter den Geländegruppen. Foundation 5+ strukturiert das Gelände in parallele Bänder und will die Topgraphie in ihren Ursprung versetzen. Die Planer von HPP aus Düsseldorf orientieren sich an Siedlungsstrukturen und nehmen den Gutshof als Bild für ihren Entwurf. Jetzt muss sich die anwesende Empfehlungskommission Gedanken machen und einen Entwurf aussuchen. Der Termin dazu steht noch nicht fest.

(sime)
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