Unterbach Ein neues Wohnquartier für Unterbach

Unterbach · Das Grundstück an der Gerresheimer Landstraße, auf dem früher die Rewe-Group Lagerhallen unterhielt, soll für Wohnungsbau genutzt werden. In einem Gutachterverfahren sind auch die Wünsche der Bürger gefragt.

 Die Lagerhallen von Rewe haben ausgedient. Sie sollen einem neuen Wohnviertel Platz machen.

Die Lagerhallen von Rewe haben ausgedient. Sie sollen einem neuen Wohnviertel Platz machen.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Voll wurde es am Dienstagabend in der Paul-Gerhardt-Kirche: Die Projektentwickler von Hochtief hatten zum ersten öffentlichen Kolloquium zur Neugestaltung des ehemaligen Rewe-Grundstücks an der Gerresheimer Landstraße/Ecke Erkrather Straße geladen. Hochtief will dort ein Wohnquartier schaffen. Im Rahmen eines Gutachterverfahren können die Bürger ihre Wünsche mitteilen.

Schließlich ist es ein ziemlich großes Bauprojekt, das Hochtief in Unterbach plant: Insgesamt 5,2 Hektar umfasst das Grundstück, das seit Ende 2010 brachliegt. "Das entspricht etwa zehn Fußballfeldern", erklärte Jochen Füge vom Planungsbüro ISR Stadt und Raum, das gemeinsam mit Hochtief das Grundstück betreut. Entstehen soll auf dem Gelände ein neues Wohnquartier für Unterbach mit Mehr- und Einfamilienhäusern sowie Doppelhaushälften. Zusätzlich sollen eine Kindertagesstätte und ein Supermarkt gebaut werden. "Der Bau dieses Quartiers soll außerdem schrittweise geschehen, so dass einige Menschen bereits in fertige Häuser einziehen können, während andere noch gebaut werden", so Füge.

So weit die Vorgaben. Wie das Quartier dann nun wirklich einmal aussehen soll, darüber müssen sich die insgesamt fünf Planer-Teams mit Architekten und Landschaftsexperten jetzt Gedanken machen. Berücksichtigen sollen sie dabei auch die Wünsche und Anregungen der Bürger. Und die haben viele Ideen und Wünsche: Barrierefrei sollen die Wohnungen zum Beispiel sein, forderten viele. Rolf Schulte, Ratsherr der CDU, lieferte dazu auch gleich die Begründung: "Viele ältere Menschen in Unterbach würden hier gerne weiter wohnen bleiben, können das aber in ihren Häusern nicht mehr. Barrierefreie Wohnungen im neuen Quartier wären eine Lösung", sagte er. Manfred Peter vom Bürger- und Heimatverein wünscht sich außerdem ein Wohnviertel, das sich seinem Umfeld anpasst: "Wir wollen hier schließlich keine Hochhäuser haben", sagte er. Ralf Glass wollte zudem wissen, welche Art von Wohnungsbau geplant ist: "Wird es auch sozialen Wohnungsbau geben, so dass zum Beispiel mehr junge Familien hierher ziehen können?"

Eine konkrete Antwort auf diese Frage konnten die Verantwortlichen noch nicht geben. Aber nach dem neuen Handlungskonzept Wohnen der Stadt müssen mindesten 20 Prozent der Wohnungen sozial gefördert und weitere 20 Prozent preisgedämpftes Wohnen möglich machen.

Im Januar stellen die Planer-Teams erste Entwürfe für das Wohngebiet vor. Am 15. Januar sind dazu wieder alle Bürger um 18 Uhr in der Paul-Gerhardt-Kirche eingeladen und können Anregungen geben. Die Architekten überarbeiten ihre Pläne dann und stellen sie am 25. Februar nochmals vor. Danach wird eine Empfehlungskommission sich für den besten Entwurf entscheiden.

(lai)
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