Bürgerbeteiligung am Breidenplatz Unterbacher wollen mitreden

Unterbach · Die Wohngegend am Breidenplatz soll umgestaltet werden, rund 160 neue Wohnungen sollen dort entstehen. Das erfordert auch eine Neugestaltung des Platzes, bei der die Bürger Mitspracherecht haben.

 Elke Geßner hat gestern ihren Vorschlag für die Neugestaltung des Breidenplatzes an die Pinnwand gesteckt. Noch über 50 weitere Vorschläge gingen bei den Mitarbeitern des Verkehrsmanagements ein.  RP-Foto: Hans-Jürgen Bauer

Elke Geßner hat gestern ihren Vorschlag für die Neugestaltung des Breidenplatzes an die Pinnwand gesteckt. Noch über 50 weitere Vorschläge gingen bei den Mitarbeitern des Verkehrsmanagements ein. RP-Foto: Hans-Jürgen Bauer

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Trotz Dauerregen ist das Interesse der Anwohner an der Neugestaltung des Platzes im Herzen von Unterbach groß: Mehr als 50 Zettel hängen bereits zwei Stunden nach Start des Info-Mobils vom Amt für Verkehrsmanagement am Breidenplatz an einer großen Pinnwand. Losgelöst von dem Bebauungsplanvorhaben, hatten Bürger am Donnerstag die Möglichkeit, fünf Stunden lang ihre Vorschläge abzugeben. Am Samstag, 8. September, von 9 bis 14 Uhr, ist das erneut möglich.

In einem Jahr soll der Bebauungsplanentwurf für den Breidenplatz öffentlich ausgelegt werden. Rund 160 Wohnungen sollen nach den Plänen der Investoren entstehen. Die Notwendigkeit der Neugestaltung des Breidenplatzes wird durch das geplante Bauvorhaben ausgelöst, hieß es in einer Sitzung der Bezirksvertretung 8 im Juli vergangenen Jahres. Die geplante Bürgerbeteiligung fand am Donnerstag am Breidenplatz statt, auch am Samstag können Bürger ihre Vorschläge einreichen. „Wir wollen am Punkt Null die Stimmungslage der Bevölkerung einfangen“, sagt Barbara Rekowski vom Verkehrsmanagement. Frühzeitig sollen so Ideen von Bürgern gesammelt werden, damit man sie auch verwenden kann.

„Natürlich muss dafür der Bebauungsplan festgezurrt sein.“Viele Bäume, mehr Spielflächen für Kinder und den Wochenmarkt erhalten ist auf den roten, gelben und blauen Zetteln an der Pinnwand zu lesen. Der kleine Pavillon vor dem Mobil ist zeitweise komplett gefüllt mit Bürgern, alle haben etwas zu sagen. „Die Baumscheiben sind einfach zu klein. Da kommen schon die Wurzeln hoch. Das sind Stolperfallen“, sagt Marion Schaeffer, die „Am Ginsterberg“ wohnt. Sie verstehe derzeit das ganze Planungskonzept noch nicht richtig, findet es aber gut, dass sich die Bürger zumindest an der Neugestaltung des Breidenplatzes beteiligen können. „Man sieht schon, dass alles optimiert werden soll“, sagt sie.

Elke Geßner hofft auch auf eine Optimierung. Sie hoffe aber vor allem auf eine „phantasievolle architektonische Gestaltung“ des Überganges zwischen Breidenplatz und Wohnbebauung. „Dadurch dass die Treppe abgetragen wird und der Wohnungsbau erhöht wird, entsteht eine Kante“, sagt die 68-Jährige. Diese solle „schön gemacht werden“.

„Wir nehmen die Vorschläge der Bürger durchaus ernst, das ist immer unser Bestreben“, sagt Rekowski. Der Platz solle kein Nebenprodukt werden, sondern seine Relevanz bekommen. „Es hat sich herauskristallisiert, dass das den Bürgern wichtig ist.“ Das zeigte bereits eine Bürgeranhörung 2016, in der mehr als 400 Unterbacher ihre Bedenken zu der Umgestaltung der Wohngegend rund um den Breidenplatz kundgetan haben. Die Neubebauung sei zu dominant, die Anzahl der vorgesehenen Parkplätze unzureichend, hieß es dort.

Sieglinde Lauf fragt sich derweil heute immer noch, wo die Autos hinkommen sollen. „Die Wohnungen sollen eine Tiefgarage haben, sodass man gar nicht das Problem hat, dass hier viele Autos stehen“, erklärt ihr Christian Pott von der Innovativen Stadt-und Raumplanung, die mit der Durchführung der Bürgerbeteiligung beauftragt wurde. Derzeit sei schon durch die An- und Abfahrten von Autos Hochbetrieb. „Das Ganze ist schon so lange in Planung, ich weiß gar nicht, ob ich das noch erleben werde“, sagt Lauf.

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