Gut Rodeberg in Düsseldorf-Unterbach Kinder lernen von tierischen Senioren
Düsseldorf · Bei einem Besuch auf Gut Rodeberg in Düsseldorf-Unterbach haben Mädchen und Jungen Wissenswertes über Tiere erfahren – zum Beispiel, dass Äpfel und Karotten nicht für alle Pferde gut sind.
Äpfel und Karotten mögen alle Pferde. Das wissen die meisten Kinder schon im Grundschulalter. Dass das knackige Obst und Gemüse aber nicht immer für alle Pferde gut ist, haben zwölf Mädchen und Jungen im Alter von sieben bis elf Jahren nun bei einem vom TSV Hochdahl Kinder- und Jugendzentrum durchgeführten Besuch bei den Seniorpferden von Gut Rodeberg in Unterbach gelernt. Viele der bereits sehr alten Tiere können harte Nahrung nicht mehr richtig kauen – und können dadurch krank werden.
Mit dieser Information konnte Tabea Kutny, ehrenamtliche Helferin des Vereins „Seniorpferde aktiv mit Kindern“, den Kids gleich zu Beginn des Aufenthalts auf dem Hof vermitteln, wie wichtig es ist, fremde Tiere auf einer Weide nicht einfach zu füttern. Und dass jedes Tier wie auch jeder Mensch seine Eigenheiten und Bedürfnisse hat. „Ein Tier zu halten, bedarf sehr viel Verantwortung. Wir möchten die Kinder Schritt für Schritt an diese Verantwortung heranführen“, erklärt sie.
Die Vermittlung von Verantwortungsbewusstsein, Respekt und Gleichbehandlung liegt den Aktiven von „Seniorpferde aktiv mit Kindern“ genauso am Herzen, wie dafür zu sorgen, dass Mensch und Tier Spaß haben. „Bei uns im Stall gibt es keine Gewinner oder Verlierer, kein besser oder schlechter. Ein Mensch ist ein Mensch, gleich welcher Herkunft, Hautfarbe, Behinderung oder Alter. Das Gleiche gilt auch für unsere Pferde. Nur weil sie alt und altersbedingt teilweise eingeschränkt sind, haben sie keinen geringeren Wert. Sie sind toll, so wie sie sind“, so Kutny.
Gabriela Klosa, Leiterin des TSV Hochdahl Kinder- und Jugendzentrums, war schon einmal mit einer Gruppe von Kindern auf Gut Rodeberg. „Es war ein tolles Erlebnis. Die Kinder waren begeistert und haben noch lange von den Pferden gesprochen“, sagt sie rückblickend. Kindern den Kontakt zu Tieren zu ermöglichen, hat das Kinder- und Jugendzentrum in letzter Zeit vermehrt ins Programm aufgenommen: Der Besuch eines Streichelzoos gehörte etwa dazu.
Den Kindern einen schönen Nachmittag mit den Pferden und Ponys zu ermöglichen und dabei gleichzeitig soziale Kompetenzen erlernen zu können, stand auch beim zweiten Besuch auf Gut Rodeberg im Vordergrund. Durchgeführt wurde dieser im Rahmen des bundesweiten Förderprogramms „Aufholen nach Corona“.
In Kooperation mit der Flüchtlingsbetreuung der Stadt Erkrath hatte der TSV diesmal gezielt Mädchen und Jungen mit Migrationshintergrund den Aufenthalt auf dem Pferdeschutzhof angeboten. Da reiten auf Gut Rodeberg aufgrund des Alters der Pferde nicht mehr möglich ist, hat das TSV-Team schon im Vorfeld Aufklärungsarbeit geleistet: Was braucht ein Pferd? Was kann es im Alter nicht mehr? Vergleiche mit den eigenen Großeltern zogen die Kids vor Ort ganz von selbst.
„Wir möchten, dass die Kinder auf Gut Rodeberg Spaß haben“, fasst Tabea Kutny zusammen. Das gelte auch für die Pferde. Es gebe viele Alternativen zum Reiten, die man mit dem Pferd vom Boden aus machen könne. Das Team vom TSV Hochdahl kommt gerne wieder, wenn das Budget es zulässt.
Info Der Verein „Seniorpferde aktiv mit Kindern“ ist im Internet zu finden unter www.seniorpferde-kinder.de