Unterbacher See in Düsseldorf 133 Teilnehmer trauen sich beim „SwimRun“ ins kühle Wasser

Düsseldorf · Zum fünften Mal fand am und im Unterbacher See in Düsseldorf der „SwimRun“ statt, eine Kombination aus Lauf- und Schwimmevent. In zwei Distanzen maßen sich mehr als 100 Teilnehmer. Der Veranstalter zeigte sich zufrieden.

 In der Sprint-Distanz ging es über 7150 Meter an Land und 700 Meter durch den Unterbacher See.

In der Sprint-Distanz ging es über 7150 Meter an Land und 700 Meter durch den Unterbacher See.

Foto: Anne Orthen (orth)

Günter Rothmayer kommt als erster aus dem Wasser. Dem Mann aus Limburg fehlen nur noch 50 Meter zum Sieg über die Sprintdistanz beim fünften Düsseldorfer „SwimRun“ im und rund um den Unterbacher See herum. Trödeln kann Rothmayer aber nicht, denn Dirk Jarosch ist ihm dicht auf den Fersen. Rothmayer hält seinen Vorsprung auch auf dem 20 Meter breiten Sandstrand im Strandbad Süd.

Doch dann passiert es: Der Limburger bleibt an der etwas erhöhten Kante zur Rasenfläche mit dem linken Fuß hängen, stürzt – und Jarosch kann vorbeiziehen. Rothmayer rappelt sich auf, sprintet, kann Jarosch aber nicht mehr vor der Ziellinie abfangen. „Es war spannend bis zum Schluss“, sagt Rothmayer danach. „Er war im Laufen etwas stärker, ich beim Schwimmen. Es hat Spaß gemacht, sich auf der ganzen Strecke zu batteln.“

Spaß war sowieso der Antrieb für insgesamt 133 Starter in der Sprint- und Classic-Distanz. Im Sprint ging es über 7850 Meter, davon 7150 Meter zu Fuß und 700 Meter im 18 Grad kühlen Wasser. Eine Ausdauerleistung – im Vergleich zur Classic-Distanz von 14.650 Metern (12.700 Meter Laufen, 1950 Meter Schwimmen) aber tatsächlich eher ein Sprint.

Den suchten sich verständlicherweise die aus, die noch nie zuvor in einem Neoprenanzug gelaufen und noch nie in Laufschuhen geschwommen waren. Dazu gehören auch Daniela, Kraig und Anja. Alle drei wohnen in Essen. „Ich kenne den Unterbacher See. Früher war ich hier regelmäßig schwimmen“, sagt Anja. „Früher war ich in verschiedenen Schwimmteams und versuche heute immer noch, vor der Arbeit schwimmen zu gehen.“ Sie war die erste, die sich für die Sprintdistanz angemeldet hatte. „Wenn man von solchen Veranstaltungen hört, hört man immer von mehreren Tausend, ja 20.000 Teilnehmern“, sagt Anja. „Da ist es hier am U-See erstaunliche leer.“

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Foto: Christoph Schroeter

„SwimRun“-Renndirektor Jörg Kleine Büning ist allerdings mit den Meldezahlen zufrieden. „Wir haben die Zahlen von vor zwei Jahren wieder erreicht, obwohl die Trainingsmöglichkeiten auch in diesem Jahr noch eingeschränkt waren“, berichtet er. „Im Januar, Februar und März waren die Hallenbäder noch wegen Corona geschlossen. Deshalb fühlen sich einige Ausdauersportler nicht in der entsprechenden Form.“

Die hatte Jarosch, ohne sich allerdings besonders auf seinen ersten „SwimRun“ vorzubereiten. „Mit drei kleinen Kindern ist eine geplante Vorbereitung unmöglich“, sagt der Mann vom Triathlon Team Düsseldorf. „Ich gehe dann Laufen und Schwimmen, wenn es eben passt.“

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Foto: dpa/Jana Bauch

Eigentlich hatte er bereits an der „SwimRun“-Premiere am U-See teilnehmen wollen, aber die Geburt seines ersten Kindes verhinderte das. Seitdem hat er das Interesse an der Sportart nicht verloren. Der Düsseldorfer hatte gegenüber dem Limburger Rothmayer allerdings keinen Heimvorteil. „

Als ich nach Düsseldorf gezogen bin, war ich einmal im Unterbacher See schwimmen, vom Strandbad Süd zum Strandbad Nord. Da hat mich direkt die See-Aufsicht aus dem Wasser gefischt, weil das ja verboten ist“, sagt der 44-Jährige. „Seitdem komme ich mit den Kindern nur noch zum Baden her. Und im Naturschutzgebiet rund um den See bin ich auch noch nicht gelaufen.“ Und doch fühlt er sich im größten Naherholungsgebiet seiner Wahlheimat pudelwohl.

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Foto: dpa/Thomas Warnack

„Mit dem Sieg war es ja ein gutes Debüt. Da muss ich wohl im nächsten Jahr wiederkommen. Dann aber über die längere Distanz.“ Wiederkommen wollen auch Daniela, Kraig und Anja. „Wir wissen ja jetzt, was auf uns zukommt. Da kann man sich besser vorbereiten“, sagt Anja. „Mal sehen, ob wir das machen.“

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