Unterbach 21 herbstliche Kilometer um den See

Unterbach · 38. Martinslauf am Unterbacher See mit einem neuen Teilnehmerrekord. Rund 3000 Läufer starten bei milden Temperaturen, darunter auch die Jugendlichen Patricia und Sarah Klaffl.

 Sarah Klaffl und ihre Schwester Patricia gingen mit den Startnummern 515 und 517 auf die 2.000 Meter-Distanz des Martinslaufs .

Sarah Klaffl und ihre Schwester Patricia gingen mit den Startnummern 515 und 517 auf die 2.000 Meter-Distanz des Martinslaufs .

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Ein rascher Blick auf die Trainingsuhr verrät, dass es schon bald los geht. Es sind nur noch drei Minuten bis zum Startschuss, als der Himmel über dem Unterbacher See endgültig aufreißt. Die Sonne durchbricht die Wolkendecke und ein milder Herbsttag erfreut die Athleten und Besucher des diesjährigen Martinslaufs gleichermaßen.

Während eine Läuferin - ob der Temperaturen verunsichert - eine dicke Pudelmütze trägt, stehen alle anderen Sportler in kurzen Hosen und Trikots nervös am rot-weiß karierten Flatterband, das die Startlinie markiert. Patricia und Sarah Klaffl tragen Einteiler, eine Kombination aus Laufhose und ärmellosem Sporttrikot, die bei diesen ungewöhnlich milden Bedingungen für einen Lauf geradezu ideal erscheint. Als der erste Startschuss pünktlich um 9.50 Uhr erfolgt, gehen die dreizehn und fünfzehn Jahre alten Schwestern mit den Startnummern 515 und 517 in der Meldeklasse der unter 16-Jährigen auf die 2.000 Meter-Distanz.

Bereits nach 8,44 Minuten ist Sarah im Ziel. Nur wenig später läuft auch Patricia mit einer Zeit von 9,13 Minuten über die Linie, die Schwestern umarmen sich herzlich. Gegen Abgabe ihrer Startnummern erhalten sie im Zielbereich einen der rund 3.000 für die Sportler bereit liegenden Weckmänner, ein heißer Zitronentee soll ihnen Mineralien zurückgeben. Während Patricia nach dem Lauf erkältungsbedingt noch etwas angeschlagen scheint, zieht ihre Schwester eine positive Bilanz: "Ich bin sehr zufrieden", sagt Sarah, "das war ein perfekter Saisonabschluss, der mir richtig viel Spaß gemacht hat."

Rund 3.000 Läuferinnen und Läufer nahmen gestern, unterteilt in insgesamt 11 Meldeklassen, an der 38. Ausgabe des Martinslaufs teil. Nach dem viele Jahre gültigen Streckenverlauf im Hasseler Forst, traf sich die begeisterte Athletengemeinde gestern bereits zum dritten Mal in Eller, um die neue reizvolle Strecke rund um den Unterbacher See unter die Sohlen zu nehmen. Während die Jahrgänge 2006 und jünger eine Strecke von 700 Metern zurücklegen mussten, war es den älteren Läufern möglich zwischen dem Volkslauf mit einer Streckenlänge von 10 Kilometern, oder der Halbmarathondistanz mit immerhin 21,0975 Kilometer zu wählen. In diesem Jahr übrigens mit einem neuen, zum Vorjahr um weitere 600 Teilnehmer gesteigerten Teilnehmerrekord: An jedem der beiden Hauptläufe nahmen jeweils 1.200 Athleten teil. Und trotz der Vielzahl aktiver Sportler und deren Begleitung, die zum Anfeuern mitgekommen war, konnte dank einer guten Vorbereitung ein reibungsloser Ablauf auf und neben der Strecke garantiert werden.

"Bereits viele Tage vor der Veranstaltung waren alle Startplätze restlos ausverkauft", freut sich Organisationsleiter Klaus Bauer. Mit einem Kernteam von fünf Personen bereitete er den diesjährigen Martinslauf drei Monate lang vor, allein das Einrichten der Infrastruktur vor Ort nahm zwei Tage in Anspruch.

"Ein Ordnungsdienst auf den Parkplätzen, sanitäre Anlagen, Stromanschlüsse, Bühne und Großzelt - mit Hilfe des Zweckverbands "Erholungsgebiet Unterbacher See" richten wir hier für den Lauf mit großem Aufwand beste Bedingungen für eine derartige Veranstaltung ein", sagt Bauer, der seit zehn Jahren im Orgakomittee des "Verein für Sport und Freizeit 1975 Düsseldorf-Süd" arbeitet. "Und das milde Herbstwetter tut in diesem Jahr sein Übriges, um den Lauf erneut zu einer gelungenen Veranstaltung werden zu lassen", sagt der 55-Jährige. Damals lief er selbst die Marathondistanz, heute ist er auf kürzeren Strecken Zuhause: "Ich bin noch ein begeisterter Hobbyläufer", sagt er, "aber mindestens genau so viel Spaß habe ich Jahr für Jahr an der Organisation des Martinslaufs."

(RP)
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