Düsseldorf TuS Nord: Rollhockey-Damen wollen das Double

Düsseldorf · Der Abend gestern endete für die Rollhockeyspielerinnen des TuS Nord mit einer Feier im Clubhaus. "Pokalsieger wird man schließlich nicht jeden Tag", sagte Trainer Sebastian Müller, der sich mit seinem Team ganz spontan für eine Feier entschloss. Dass die Unterrather den Titel holen würden, war schon vor dem Rückspiel gestern klar. Am Samstag hatte der TuS das Hinspiel mit 14:2 gewonnen. Gestern gab es dann ein 15:4. Deutlicher hätte das Finale um den Pokal kaum entschieden werden können.

"Das waren klassische Pflichtsiege. Unser Finale hatten wir im Viertelfinale", erklärte der Trainer, dessen Team dort den Titelverteidiger aus Iserlohn geschlagen hatte. Damit war der Weg zum ersten Titel für den TuS in dieser Saison frei. Ob die Mannschaft noch einen zweiten Wettbewerb gewinnen kann, wird sich zeigen. Und wieder wird ein Duell mit Iserlohn die Entscheidung bringen. Der schärfste Rivale des TuS gilt als beste Mannschaft des Landes und hat unheimlich viele Nationalspielerinnen in seinen Reihen.

In der Finalrunde der Bundesliga liegen Iserlohn und Nord weit vor der Konkurrenz. Einzig und allein die direkten Duelle entscheiden darüber, wer Meister wird. "Das Hinspiel in der Finalrunde haben wir leider hoch verloren. Damals hatten wir einen ganz miesen Tag", erinnerte sich der Trainer zurück. Am Ende setzte sich Iserlohn mit 12:5 durch.

Die drei Punkte Rückstand in der Tabelle kann der TuS im Rückspiel Anfang Juni mit einem Sieg wettmachen. Um aber auch im direkten Vergleich die Nase vorn zu haben, muss ein Erfolg mit acht Toren Vorsprung gelingen. Gegen eine Topmannschaft wie Iserlohn ein fast unmögliches Unterfangen.

"Es ist noch etwas drin für uns. Wir wissen aber auch, dass die Chancen nur sehr gering sind, noch vorbeizuziehen", stellte Müller klar. Um sich für den Saisonendspurt und das Finale gegen Iserlohn fit zu halten, hat der Trainer die Intensität im Training noch einmal erhöht.

Die Leistungsunterschiede zwischen den Bundesliga-Mannschaften sind so gewaltig, dass viele Spiele für den TuS keine große Herausforderung sind. Da fällt es schwer, die Konzentration und die Form auf einem hohen Niveau zu halten. "Wir haben im Training jetzt noch mehr Tempo reingebracht. Das zahlt sich aus", sagte Müller.

Für ihn selbst wäre das Double der perfekte Abschluss einer Saison, in die der TuS mit einem anderen Trainer startete. Doch der Niederländer Eddy van Pruissen gab sein Amt nach einem Umzug nach Belgien vorzeitig ab. Müller übernahm. Er kannte die Mannschaft ganz genau, war vorher schon jahrelang Coach der TuS-Damen gewesen. "Ich stoße zeitlich an meine Grenzen. Ich bin eingesprungen und werde im Sommer wieder aufhören. Das ist klar", sagte Müller, der nicht den Anschein macht, umgestimmt werden zu können.

Auch deshalb läuft die Suche nach einem Nachfolger auf Hochtouren. Ob der neue Trainer dann einen frischgebackenen Double-Sieger übernimmt, wird sich zeigen. Bevor am 1. Juni im Heimspiel gegen Iserlohn das Unmögliche möglich gemacht werden soll, steht noch die Auswärtspartie beim SC Bison Calenberg (Samstag, 15:30 Uhr) an.

Alles andere als ein deutlicher Sieg des TuS wäre eine große Überraschung. Das Hinspiel endete mit einem 10:3 für die Unterratherinnen. Jetzt will sich die Mannschaft warmschießen für ihr ganz persönliches Endspiel am letzten Spieltag. Sollte dort dann auch ein hoher Sieg gegen Iserlohn gelingen und Müller zum Abschied doch noch Meister werden, dann wäre die nächste Feier an der Eckenerstraße auf jeden Fall vorprogrammiert.

(RP)
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