Pempelfort Turmblasen dieses Jahr auf der Erde

Pempelfort · Seit 2004 haben Silvia Gülle und Thomas Odenweller am Vorabend des dritten Advents einen festen Termin im Kalender: Das Paar aus Pempelfort gehört zu den 500 Menschen, die sich jedes Jahr auf dem Platz vor der Herz-Jesu-Kirche mit dem Turmblasen auf das Weihnachtsfest einstimmen.

 Ein Bläserquartett spielte an der Herz Jesu-Kirche adventliche Weisen. Auf den Turm durfte es nicht, denn der muss saniert werden.

Ein Bläserquartett spielte an der Herz Jesu-Kirche adventliche Weisen. Auf den Turm durfte es nicht, denn der muss saniert werden.

Foto: Andreas Endermann

In diesem Jahr kam die Musik jedoch erstmals nicht vom Turm. Denn dieser ist einsturzgefährdet und damit für die Musiker gesperrt. "Bereits im vergangenen Jahr habe ich bei der Vorbereitung einen losen Stein gefunden", sagt Hanjo Robrecht (55), Gemeinde-Kantor und Organisator des Turmblasens. "Obwohl der Turm saniert werden muss, wollten wir die Tradition des Turmblasens nicht abreißen lassen."

Deswegen spielten Tubist Peter Zinnen, Posaunistin Stefanie Spee und die Trompeter Willi Burg und Stefan Bunzel diesmal nicht auf der Galerie des Turmes, sondern auf dem Platz davor. Der Heizstrahler eines benachbarten Restaurants wärmte die Hände der Musiker.

Viele aus dem Publikum sangen die Adventslieder wie "Macht hoch die Tür" oder "Wir sagen euch an den lieben Advent" vom verteilten Blatt oder auswendig mit. Andere genossen das gesellige Beisammensein bei Glühwein oder Kinderpunsch. Das Turmblasen unterscheide sich ganz bewusst von anderen Weihnachtsfeiern, so Robrecht. "Wir machen hier keinen Weihnachtsmarkt, sondern stimmen uns mit Adventsliedern auf das Weihnachtsfest ein."

Diese Atmosphäre schätzten auch Silvia Gülle und Thomas Odenweller. Sie sangen mit großer Begeisterung mit. Die Taschenlampe half beim Entziffern des Liedblatts. Obwohl die Musik dieses Mal nicht vom Turm kam, hat es sich für sie wieder gelohnt, mitzusingen und mitzuhelfen: "Wir sind tief in der Gemeinde verwurzelt. Da unsere Familie hier lebt, ist das die Möglichkeit für ein Familientreffen. Von der Tante bis zur Oma sind alle dabei", sagen sie. "Außerdem können wir netten Menschen begegnen und mit ihnen zu erzählen."

(RP)
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